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Medizinische Hefe Arzneimittelgruppen Antidiarrhoica Heilpilze Probiotika

Medizinische Hefe enthält in der Regel den Hefepilz Saccharomyces cerevisiae und sehr eng verwandte Unterarten wie Saccharomyces boulardii. Sie wird hauptsächlich für die Vorbeugung und Behandlung von Durchfallerkrankungen verschiedener Ursachen eingesetzt. Weitere Anwendungsgebiete sind Haarausfall und brüchige Nägel. Medizinalhefe wird auch für die Herstellung von Stärkungsmitteln verwendet.

synonym: Faex, Faex medicinalis, Medizinalhefe, Bierhefe, Bäckerhefe, Saccharomyces cerevisiae, Hefepilze

Produkte

Produkte mit Medizinalhefe sind als Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmittel unter anderem in Form von Tabletten, als Pulver, als flüssige Zubereitungen und Kapseln im Handel.

Struktur und Eigenschaften

Medizinisch werden hauptsächlich Hefen aus der Gattung Saccharomyces eingesetzt, insbesondere die gewöhliche Bierhefe Saccharomyces cerevisiae und sehr eng verwandte Unterarten wie Saccharomyces boulardii (Synonym: Saccharomyces cerevisiae var. boulardii), die wissenschaftlich gut dokumentiert ist. Medizinische Hefe wird als Faex medicinalis bezeichnet.

Medizinalhefe ist reich an Vitaminen (z.B. Vitamin-B-Komplex), Aminosäuren, Mineralstoffen, Spurenelementen und Enzymen und wird deshalb auch als Stärkungsmittel und natürliches Vitaminpräparat verwendet.

Wirkungen

Medizinische Hefe ist antidiarrhoisch und hat antitoxische, entzündungshemmende, antimikrobielle und immunmodulierende Eigenschaften. Der Pilz ist lebensfähig, siedelt sich aber nicht dauerhaft im Darm an, sondern wird innert weniger Tage ausgeschieden.

Im nichtmedizinischen Bereich spielt Saccharomyces cerevisiae eine zentrale Rolle für das Backen und für die Herstellung alkoholischer Getränke. Die Hefe vergärt Glucose (Traubenzucker) und andere Zucker zu Alkohol (Ethanol). Bei diesem Prozess entsteht auch das Gas Kohlenstoffdioxid (CO2), welches das Brot aufgehen lässt. Die Glucose stammt in der Regel von Stärken, welche von Amylasen hydrolytisch gespalten werden.

Alkoholische Gärung, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Anwendungsgebiete

Hefen werden medizinisch hauptsächlich für die Vorbeugung und Behandlung von Durchfallerkrankungen verschiedener Ursache eingesetzt, zum Beispiel aufgrund einer Antibiotikatherapie oder bei einer Reisediarrhö.

Weitere Anwendungsgebiete:

Dosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Hefen reagieren empfindlich auf zu heisse (> 50 °C), alkoholhaltige und eiskalte Flüssigkeiten oder Nahrungsmittel und sollen nicht mit ihnen gemischt werden.

Kontraindikationen

Für Produkte mit lebenden Hefen (z.B. Saccharomyces boulardii) gelten weitere Vorsichtsmassnahmen:

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Die Hefen sind empfindlich gegen Antimykotika und sollten nicht mit ihnen kombiniert werden. Eine Kombination mit Antibiotika ist hingegen möglich. Zusammen mit MAO-Hemmern kann eine Blutdruckerhöhung auftreten.

Unerwünschte Wirkungen

Produkte mit medizinischer Hefe sind in der Regel gut verträglich und führen nur selten zu unerwünschten Wirkungen.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 5.3.2024 geändert.
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