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Procarbazin Arzneimittelgruppen Zytostatika Alkylanzien

Procarbazin ist ein alkylierender und zytotoxischer Wirkstoff aus der Gruppe der Hydrazin-Derivate für die Kombinationschemotherapie bei einem Morbus Hodgkin und bei Non-Hodgkin Lymphomen. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Protein-, RNA- und DNA-Synthese der Krebszellen. Das Arzneimittel wird peroral verabreicht. Bei der Handhabung der Kapseln müssen die entsprechenden Vorsichtsmassnahmen beachtet werden. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem sekundäre Malignome, Blutbildstörungen, Haarausfall und eine Azoospermie. Während der Therapie soll kein Alkohol getrunken werden, weil daraus ein Antabus-Syndrom entstehen kann.

synonym: Procarbazinum, Procarbazini hydrochloridum, Procarbazinhydrochlorid

Produkte

Procarbazin ist in Form von Kapseln im Handel (Natulan®, in einigen Ländern auch Matulane®). Es wurde in den späten 1950er-Jahren synthetisiert und erstmals in den 1960er-Jahren zugelassen. Entwickelt wurde es ursprünglich als MAO-Hemmer.

Struktur und Eigenschaften

Procarbazin (C12H19N3O, Mr = 221.3 g/mol) liegt in Arzneimitteln als Procarbazinhydrochlorid vor, ein weisses bis leicht gelbes, kristallines Pulver, das in Wasser löslich, aber unstabil ist. Es ist ein Phenylhydrazin-Derivat und ein Prodrug.

Wirkungen

Procarbazin (ATC L01XB01 ) hat alkylierende und zytotoxische Eigenschaften. Es hemmt die Protein-, RNA- und DNA-Synthese. Die Effekte beruhen auf einer Beeinträchtigung der t-RNA und einer Schädigung der DNA.

Indikationen

Für die Kombinationschemotherapie bei einem Morbus Hodgkin und bei Non-Hodgkin Lymphomen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Kapseln können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Angaben zur Handhabung müssen genau beachtet werden, um unerwünschte Wirkungen zu vermeiden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Procarbazin kann die Effekte zentral dämpfender Arzneimittel verstärken. Während der Therapie darf kein Alkohol zu sich genommen, weil ein Antabus-Syndrom ausgelöst werden kann. Procarbazin ist ferner ein schwacher MAO-Hemmer. Am Metabolismus ist CYP3A4 beteiligt.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:

siehe auch

Dacarbazin

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 6.12.2023 geändert.
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