Mefenaminsäure Arzneimittelgruppen NSAR AnthranilsäurederivateDie Mefenaminsäure ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der nicht steroidalen Entzündungshemmer mit schmerzlindernden, fiebersenkenden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Prostaglandinsynthese durch Hemmung der Cyclooxygenase. Mefenaminsäure wird zur Behandlung von Schmerzen, Fieber und Entzündungszuständen verschiedener Ursache eingesetzt. Erwachsene nehmen in der Regel drei- bis maximal viermal täglich 500 mg ein. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsstörungen. Wie alle NSAR kann auch Mefenaminsäure selten schwere Nebenwirkungen verursachen. Der Wirkstoff ist ein Substrat von CYP2C9.
synonym: Acidum mefenamicum PhEur
ProdukteDie Mefenaminsäure ist in Form von Filmtabletten, Kapseln und Suppositorien im Handel. Das Arzneimittel ist in der Schweiz seit dem Jahr 1965 zugelassen. Neben dem Original Ponstan® stehen verschiedene Generika zur Verfügung.
Das Medikament ist in der Schweiz sowohl den Fachleuten als auch der breiten Öffentlichkeit bekannt und wird häufig eingenommen. In Deutschland beispielsweise sind keine Arzneimittel mit dem Wirkstoff registriert.
Struktur und EigenschaftenDie Mefenaminsäure (C15H15NO2, Mr = 241.3 g/mol) liegt als weisses, geruchloses, mikrokristallines Pulver vor und ist in Wasser praktisch unlöslich. Sie ist ein Derivat der Anthranilsäure und gehört zu den Fenamaten.
WirkungenDie Mefenaminsäure (ATC M01AG01 ) hat schmerzlindernde, fiebersenkende und entzündungshemmende Eigenschaften. Sie hat eine kurze Halbwertszeit von etwa zwei Stunden. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Prostaglandinsynthese durch Hemmung der Cyclooxygenase.
Wirkmechanismus der NSAR, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenFür die Behandlung akuter und chronischer Schmerzen verschiedener Ursache und zur Fiebersenkung.
DosierungGemäss der Arzneimittel-Fachinformation. Erwachsene nehmen in der Regel drei- bis maximal viermal täglich 500 mg während einer Mahlzeit ein. Die maximale Tagesdosis liegt bei 2000 mg. Bei Kindern richtet sich die Dosierung nach dem Körpergewicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Bronchospasmus, Nesselfieber oder allergieähnliche Symptomen nach der Einnahme von ASS oder anderen NSAR
- Drittes Trimenon der Schwangerschaft
- Stillzeit
- Aktive Magen- und/oder Darmgeschwüre
- Gastrointestinale Blutungen
- Entzündliche Darmerkrankungen
- Schwere Leberfunktionsstörungen
- Schwere Niereninsuffizienz
- Schwere Herzinsuffizienz
- Behandlung postoperativer Schmerzen nach einer koronaren Bypass-Operation / Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsstörungen wie Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Weitere häufige Nebenwirkungen sind Appetitmangel, Magenbrennen, Flatulenz und Verstopfung.
Wie alle NSAR kann auch die Mefenaminsäure selten schwere Nebenwirkungen verursachen. Dazu gehören Blutbildveränderungen wie eine Agranulozytose, Magen- oder Darmgeschwüre, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, eine Anaphylaxie und schwere Haut- und Nierenerkrankungen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Künzel A.R., Haschke M., Surber C., Lambrecht J.T. Mefenamic acid and other non-steroidal anti-inflammatory agents in dental practice. A review of the literature. Schweiz Monatsschr Zahnmed, 2007, 117(1), 12-8 Pubmed
- Moll R., Derry S., Moore R.A., McQuay H.J. Single dose oral mefenamic acid for acute postoperative pain in adults. Cochrane Database Syst Rev, 2011, CD007553 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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