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Intraartikuläre Hyaluronsäure Arzneimittelgruppen Glykosaminoglykane

Hyaluronsäure ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Glykosaminoglykane mit schmierenden, stossdämpfenden und nährenden Eigenschaften. Sie wird zur symptomatischen Behandlung von Arthrose mit Beschwerden wie Schmerzen und eingeschränkter Bewegungsfähigkeit angewandt. Hyaluronsäure kommt auch nach diagnostischen und chirurgischen Eingriffen und nach Verletzungen zum Einsatz. Das Arzneimittel wird 3 bis 5 mal in wöchentlichen Abständen in das erkrankte Gelenk gespritzt. Der Effekt hält bis zu 6 Monate oder länger an. Die Behandlung ist in der Regel gut verträglich. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen wie Schmerzen, Wärmegefühl, Rötungen, Schwellung und Gelenkerguss.

synonym: Natriumhyaluronat, Natrii hyaluronas, Viscosupplementation, Gelenkschmiere

Produkte

Hyaluronsäure ist als Lösung zur intraartikulären Anwendung im Handel (z.B. Ostenil®). Die Präparate sind in der Schweiz als Medizinprodukte und nicht als Arzneimittel zugelassen.

Inhaltsstoffe

Es handelt sich um viskoelastische, sterile, pyrogenfreie und isotone Lösungen, welche das Natriumsalz der Hyaluronsäure (Natriumhyaluronat) sowie Hilfsstoffe enthalten. Natriumhyaluronat ist ein Glykosaminoglykan, das aus Disaccharid-Einheiten aus D-Glucuronsäure und N-Acetyl-D-glucosamin besteht. Hyaluronsäure kann aus Hahnenkämmen gewonnen werden. Es werden auch synthetische, quervernetzte Derivate wie Hylan G-F 20 (Synvisc®) mit einer höheren Molekülmasse und einer höheren Viskoelastizität verwendet.

Struktur der Hyaluronsäure, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Wirkungen

Hyaluronsäure (ATC M09AX01 ) wirkt als Ergänzung oder Ersatz der natürlichen Gelenkflüssigkeit schmierend, stossdämpfend und nährend. Dadurch sollen die Schmerzen reduziert und die Beweglichkeit verbessert werden. Der Effekt tritt verzögert ein und kann über 6 Monate anhalten. Die Zubereitungen haben auch pharmakologische Eigenschaften und sind entzündungshemmend. Ob die Behandlung klinisch tatsächlich wirksam ist, ist in der wissenschaftlichen Literatur umstritten. Verschiedene Autoren kommen zu gegenteiligen Schlussfolgerungen.

Indikationen

Zur symptomatischen Behandlung von leichter bis mässiger Arthrose mit Beschwerden wie Schmerzen und eingeschränkter Bewegungsfähigkeit. Das Arzneimittel wird am Kniegelenk, an der Hüfte und an anderen Gelenken verwendet und kommt auch nach diagnostischen und chirurgischen Eingriffen und nach Traumata zum Einsatz.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird zwischen 3 bis 5 mal in wöchentlichen Abständen in den Gelenkspalt des erkrankten Gelenks gespritzt (intraartikulär). Wiederholte Behandlungszyklen sind bei Bedarf möglich.

Kontraindikationen

Falls das Produkt aus Hahnenkämmen gewonnen wurde, soll es nicht bei einer Überempfindlichkeit gegen Hühnereiweiss verwendet werden. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen sind bisher nicht bekannt.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen wie Schmerzen, Wärmegefühl, Rötungen, Schwellung und ein Gelenkerguss. Es wird empfohlen, während 5 bis 10 Minuten einen Eisbeutel aufzulegen, um diese Beschwerden zu reduzieren. Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten möglich.

siehe auch

Arthrose, Glucosamin, Chondroitinsulfat

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 16.5.2024 geändert.
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