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Chondroitinsulfat Arzneimittelgruppen Glykosaminoglykane

Chondroitinsulfat ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der sulfatierten Glykosaminoglykane, der zur Behandlung von Arthrosen eingenommen wird. Es handelt sich um einen natürlichen Bestandteil der Proteoglykane in der extrazellulären Matrix des Knorpels. Chondroitinsulfat wird aus verschiedenen Land- und Meerestieren gewonnen. Die Arzneimittel werden abhängig vom Präparat ein- bis dreimal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören gelegentlich Verdauungsstörungen wie Übelkeit und Verstopfung. Selten können allergische Reaktionen auftreten.

synonym: Chondroitin, Chondroitini sulfas, Chondroitini sulfas natricus, Chondroitinsulfat-Natrium PhEur

Produkte

Chondroitinsulfat ist unter anderem in Form von Tabletten, Kapseln und als Granulat im Handel (z.B. Condrosulf®, Structum®, Nahrungsergänzungsmittel). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1975 als Arzneimittel zugelassen. In anderen Ländern wird Chondroitinsulfat hingegen vorwiegend als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Die Produkte können sich unterscheiden, weil sie aus verschiedenen Tieren und mit unterschiedlichen Aufbereitungsmethoden gewonnen werden.

Im Jahr 2023 wurde eine Fixkombination mit Glucosamin als Arzneimittel freigegeben (Condrosulf® Plus).

Struktur und Eigenschaften

Chondroitinsulfat ist ein natürliches Glykosaminoglykan und ein Copolymer, das aus sich wiederholenden sulfatierten Disacchariden aus N-Acetyl-D-galactosamin und D-Glucuronsäure besteht. Es handelt sich um ein langes, lineares Polysaccharid mit einer hohen Molekülmasse.

Chondroitinsulfat wird aus Land- und Meerestieren gewonnen, z.B. aus den Organen von Rindern, Schweinen, Hühnern und Fischen (Hai, Rochen). Chondroitinsulfat-Natrium liegt als weisses, hygroskopisches Pulver vor und ist in Wasser leicht löslich.

Struktur von Chondroitinsulfat, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Wirkungen

Chondroitinsulfat (ATC M01AX25 ) hat schmerzlindernde, antioxidative, immunmodulierende und entzündungshemmende Eigenschaften. Es handelt sich um eine körpereigene Substanz und einen Bestandteil der Proteoglykane, die in der extrazellulären Matrix des Knorpels vorkommen. Chondroitinsulfat wird auch in der Haut, im Bindegewebe, in den Knochen, in Blutgefässen, Bändern und Sehnen gefunden. Im Darm wird es teilweise in seine Bestandteile aufgespalten, die anschliessend absorbiert werden.

Indikationen

Zur Behandlung degenerativer Gelenkerkrankungen wie einer Kniegelenksarthrose, einer Hüftgelenksarthrose und einer Fingergelenkarthrose.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden abhängig vom Präparat ein- bis dreimal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Bei einem empfindlichen Verdauungstrakt soll die Einnahme nach dem Essen erfolgen. Zu Therapiebeginn ist die Dosis höher.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Für Veganer ist Chondroitinsulfat nicht geeignet, weil es aus tierischen Quellen gewonnen wird (siehe auch unter vegane Arzneimittel).

Interaktionen

Wechselwirkungen sind nicht bekannt.

Unerwünschte Nebenwirkungen

Gelegentlich treten Verdauungsstörungen wie Übelkeit und Verstopfung auf. Selten können allergische Reaktionen auftreten.

siehe auch

Glucosamin, Kniearthrose, Nahrungsergänzungsmittel bei einer Arthrose

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 29.1.2024 geändert.
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