InkretineDefinition
Inkretine (intestinal secretion of insulin) sind Peptidhormone, welche im Dünndarm (Ileum) gebildet werden und neben Insulin, Glucagon und Amylin einen wichtigen Einfluss auf die Glucosehomöostase ausüben.
SubstanzenGlucagon-like peptide-1 (GLP-1) und das Glucose-dependent insulinotropic polypeptide (GIP)
WirkungenInkretine sind antidiabetisch und antihyperglykämisch:
- fördern die Insulinsynthese und die Insulinfreisetzung aus den Betazellen des Pankreas
- verbessern die Empfindlichkeit der Betazellen auf Glucose und erhöhen die Glucoseaufnahme der Gewebe
- erniedrigen die Glucagonsekretion aus den Alphazellen im Pankreas und führen dadurch zu einer verminderten Glucoseproduktion in der Leber
- verlangsamen die Magenentleerung und reduzieren die Geschwindigkeit, mit der Glucose in den Blutkreislauf gelangt
- vermindern den Appetit und das Körpergewicht
- wirken nur, wenn der Blutzucker normal oder erhöht ist
- üben möglicherweise protektive Wirkungen auf die Betazellen aus und fördern ihre Proliferation
Abbau über die Dipeptidylpeptidase-4
Pharmazeutische BedeutungInkretin-Mimetika wie Exenatid und Liraglutid sind Analoge von GLP-1 und mimikrieren die Effekte der Inkretine. Es handelt sich um Peptide, die subkutan verabreicht werden müssen.
Gliptine wie Vildagliptin, Sitagliptin und Saxagliptin hemmen den Abbau der Inkretine und fördern so ihre Effekte.
Literatur- Pratley R.E. Overview of Glucagon-like Peptide-1 Analogs and Dipeptidyl Peptidase-4 Inhibitors for Type 2 Diabetes. Medscape J Med, 2008, 10(7), 171 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.