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Ganciclovir Arzneimittelgruppen Antiviralia Nukleosid-Analoga

Ganciclovir ist ein antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der Nukleosid-Analoga, der zur Behandlung einer schweren Zytomegalie bei immungeschwächten Patienten und zur Vorbeugung der Infektion nach einer Transplantation eingesetzt wird. Ganciclovir hat eine schlechte orale Verfügbarkeit und muss deshalb als intravenöse Infusion gespritzt werden. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der viralen DNA-Synthese und der Hemmung der Virusvermehrung. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Durchfall, Neutropenie und Fieber. Ganciclovir hat fruchtschädigende Eigenschaften und darf nicht während der Schwangerschaft verabreicht werden.

synonym: Ganciclovirum PhEur, Ganciclovirum natricum, Ganciclovir-Natrium, GCV

Produkte

Ganciclovir ist als Lyophilisat zur Herstellung einer Infusionslösung im Handel (Cymevene®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1988 zugelassen.

Im Jahr 2020 wurde zusätzlich ein Augengel registriert (Virgan®). Dieser Artikel bezieht sich auf die Infusionstherapie. Siehe auch im Artikel Ganciclovir-Augengel.

Struktur und Eigenschaften

Ganciclovir (C9H13N5O4, Mr = 255.2 g/mol) liegt in Arzneimitteln als Ganciclovir-Natrium vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser löslich ist. Ganciclovir selbst ist nur schwer wasserlöslich. Es handelt sich um ein Nukleosid-Analogon von 2’-Desoxyguanosin.

Wirkungen

Ganciclovir (ATC J05AB06 ) hat antivirale Eigenschaften gegen Herpesviren. Es ist ein Prodrug und wird in den Zellen von viralen und zellulären Kinasen zu Ganciclovirtriphosphat phosphoryliert, welches die virale DNA-Synthese und damit die Virusvermehrung hemmt. Ganciclovir hat eine schlechte orale Bioverfügbarkeit und wird deshalb auch in Form des Prodrugs Valganciclovir (Valcyte®) verabreicht, welches peroral verfügbar ist. Valganciclovir wird nach der Absorption zu Ganciclovir hydrolysiert.

Wirkmechanismus von Ganciclovir, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Zur Behandlung einer schweren Zytomegalie bei immunsupprimierten Patienten und zur Vorbeugung der Infektion nach einer Transplantation.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabreicht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Durchfall, Neutropenie und Fieber.

siehe auch

Valganciclovir, Nukleosid-Analoga, Nukleinsäuren, Ganciclovir-Augengel

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 11.3.2024 geändert.
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