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Valganciclovir Arzneimittelgruppen Antiviralia Nukleosid-Analoga

Valganciclovir ist ein antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der Nukleosid-Analoga. Es wird zur Behandlung einer Zytomegalievirus-Retinitis bei Patienten mit AIDS und zur Vorbeugung einer Zytomegalie bei Empfängern eines Organtransplantats eingesetzt. Valganciclovir ist ein Valinester-Prodrug von Ganciclovir, das eine bessere orale Bioverfügbarkeit hat und deshalb in Form von Tabletten verabreicht werden kann. Ganciclovir wird in den Zellen phosphoryliert, hemmt die virale DNA-Synthese und damit die Virusvermehrung der Zytomegalieviren. Die Tabletten werden abhängig von der Indikation ein- bis zweimal täglich mit dem Essen eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Durchfall, Fieber, Übelkeit und Blutbildstörungen (Neutropenie, Anämie). Valganciclovir hat fruchtschädigende Eigenschaften und ist während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert.

synonym: Valganciclovirum, Valgancicloviri hydrochloridum, Valganciclovirhydrochlorid, VGCV

Produkte

Valganciclovir ist in Form von Filmtabletten im Handel (Valcyte®, Generika). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2001 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Valganciclovir (C14H22N6O5, Mr = 354.4 g/mol) ist ein L-Valinester-Prodrug von Ganciclovir und liegt im Arzneimittel als Valganciclovirhydrochlorid vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser löslich ist. Valganciclovir hat eine bessere Bioverfügbarkeit als Ganciclovir und kann deshalb peroral verabreicht werden.

Wirkungen

Valganciclovir (ATC J05AB14 ) hat antivirale Eigenschaften gegen Herpesviren. Es wird nach der Absorption zum aktiven Metaboliten Ganciclovir hydrolysiert, ein Nukleosid-Analogon von 2’-Desoxyguanosin. In den Zellen wird Ganciclovir von viralen und zellulären Kinasen zu Ganciclovirtriphosphat phosphoryliert, welches die virale DNA-Synthese und damit die Virusvermehrung hemmt.

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Abhängig von der Indikation wird Valganciclovir einmal oder zweimal täglich mit einer Mahlzeit eingenommen. Aufgrund potentiell fruchtschädigender und mutagener Eigenschaften dürfen die Tabletten nicht zerbrochen oder zerdrückt werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Durchfall, Fieber, Übelkeit und Blutbildstörungen (Neutropenie, Anämie).

siehe auch

Nukleosid-Analoga, Ganciclovir, Nukleinsäuren

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 3.5.2024 geändert.
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