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Fosamprenavir Arzneimittelgruppen HIV-Medikamente HIV-Proteasehemmer

Fosamprenavir ist ein antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der HIV-Proteasehemmer zur Behandlung von Infektionen mit dem HI-Virus. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der HIV-Protease, welche bei der Virusvermehrung eine entscheidende Rolle spielt. Fosamprenavir ist ein Prodrug, das im Darm zu Amprenavir verstoffwechselt wird. Es ist ein Substrat von CYP3A4 und wird mit dem CYP-Hemmer Ritonavir kombiniert, um die Plasmakonzentrationen zu erhöhen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Durchfall, Hypercholesterinämie, Triglycerid-Erhöhung, Leberenzym-Erhöhung, Hautausschlag, Kopfschmerzen, Schwindel, Empfindungsstörungen im Mund, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Unterleibsschmerzen. Fosamprenavir hat ein hohes Potential für Arzneimittel-Wechselwirkungen.

synonym: Fosamprenavirum, Fosamprenavirum calcicum, Fosamprenavir-Calcium

Produkte

Fosamprenavir war in Form von Filmtabletten im Handel (Telzir®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2005 zugelassen. Im Jahr 2023 wurde der Vertrieb eingestellt.

Struktur und Eigenschaften

Fosamprenavir (C25H36N3O9PS, Mr = 585.6 g/mol) liegt in Arzneimitteln als Fosamprenavir-Calcium vor. Es ist ein Prodrug, das in der Darmschleimhaut rasch zum aktiven Metaboliten Amprenavir ohne die Phosphatgruppe biotransformiert wird (Agenerase®, ausser Handel).

Wirkungen

Fosamprenavir (ATC J05AE07 ) hat antivirale Eigenschaften. Die Wirkungen des aktiven Metaboliten Amprenavir beruhen auf der kompetitiven Hemmung der HIV-Protease, welche für die Reifung des Virus wichtig ist und so bei der Virusvermehrung eine zentrale Rolle spielt. Amprenavir wird von CYP3A4 abgebaut. Der CYP-Hemmer Ritonavir wird gleichzeitig verabreicht, um den Abbau zu hemmen und so die Plasmakonzentration von Amprenavir zur erhöhen.

Angriffspunkte der HIV-Medikamente im HIV-Replikationszyklus, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

In Kombination mit niedrig dosiertem Ritonavir zur Behandlung einer HIV-Infektion im Rahmen einer antiretroviralen Kombinationstherapie.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden in der Regel zweimal täglich und unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Fosamprenavir hat ein hohes Interaktionspotenzial. Es ist ein Substrat und gleichzeitig auch ein Hemmer von CYP3A4. Auch Ritonavir ist ein CYP-Substrat und -Hemmer.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Durchfall, Hypercholesterinämie, Triglycerid-Erhöhung, Leberenzym-Erhöhung, Hautausschlag, Kopfschmerzen, Schwindel, Empfindungsstörungen im Mund, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Unterleibsschmerzen.

siehe auch

HIV-Proteasehemmer

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 13.8.2024 geändert.
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