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Emtricitabin Arzneimittelgruppen HIV-Medikamente Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI)

Emtricitabin ist ein antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der Reverse-Transkriptase-Inhibitoren zur Behandlung von Infektionen mit dem HI-Virus. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des viralen Enzyms Reverse Transkriptase, welches die virale RNA in DNA überführt und bei der Virusvermehrung von Bedeutung ist. Die Arzneimittel werden einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Müdigkeit, Schwindel, Depression, Schlafstörungen, Hautauschlag, Bauchschmerzen, Schwäche, Husten, Rhinitis und eine verstärkte Hautpigmentierung bei Kindern. Emtricitabin interagiert im Unterschied zu anderen HIV-Medikamenten nicht mit CYP450.

synonym: Emtricitabinum

Produkte

Emtricitabin ist als Monopräparat in Form von Kapseln im Handel (Emtriva®). Es stehen auch Kombinationspräparate als Filmtabletten zur Verfügung. Der Wirkstoff ist in der Schweiz seit dem Jahr 2004 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Emtricitabin (C8H10FN3O3S, Mr = 247.2 g/mol) ist ein Thioanalogon von Cytidin mit einem Fluoratom an der 5-Position. Es liegt als weisses Pulver vor, das in Wasser löslich ist. Es ist ein Prodrug, das intrazellulär zum aktiven Metaboliten Emtricitabin-5'-triphosphat biotransformiert wird. Emtricitabin hat eine sehr ähnliche Struktur wie Lamivudin.

Wirkungen

Emtricitabin (ATC J05AF09 ) hat antivirale Eigenschaften gegen HIV. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des viralen Enzyms Reverse Transkriptase, welches virale RNA in DNA überschreibt und bei der Virusvermehrung von Bedeutung ist. Der aktivierte Wirkstoff wird in die virale DNA eingebaut und führt zu einem Kettenabbruch.

Angriffspunkte der HIV-Medikamente im HIV-Replikationszyklus, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Emtricitabin interagiert im Unterschied zu vielen anderen HIV-Medikamenten nicht mit CYP450. Interaktionen sind mit Arzneimitteln möglich, welche wie Emtricitabin tubulär sekretiert werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Müdigkeit, Schwindel, Depression, Schlafstörungen, Hautauschlag, Bauchschmerzen, Schwäche, Husten, Rhinitis und eine verstärkte Hautpigmentierung bei Kindern. Emtricitabin kann selten eine Laktatazidose und eine schwere Lebervergrösserung hervorrufen.

siehe auch

Reverse-Transkriptase-Inhibitoren, HIV-Medikamente, HIV-Präexpositionsprophylaxe, Nukleinsäuren

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 10.5.2023 geändert.
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