Dihydroxyaceton Kohlenhydrate MonosaccharideDihydroxyaceton ist ein einfaches Kohlenhydrat, das in den meisten Selbstbräunern enthalten ist. Nach dem Auftragen reagiert die Verbindung mit Aminosäuren in der Hornschicht der Haut und führt zu einer Bräunung, die etwa eine Woche bestehen bleibt.
synonym: DHA, Dihydroxyacetone USP
ProdukteDihydroxyaceton (DHA) ist der aktive Inhaltsstoff der meisten Selbstbräuner, die unter anderem in Form von Lotionen, Sprays und Gelen im Handel erhältlich sind. Der Effekt auf die Haut wurde erstmals in den 1950er-Jahren von Eva Wittgenstein in Cincinnati entdeckt.
Struktur und EigenschaftenDihydroxyaceton (C3H6O3, Mr = 90.1 g/mol) ist ein einfaches Kohlenhydrat, das zu den Monosacchariden und den Ketosen gehört. Die Triose liegt als weisses, kristallines, hygroskopisches Pulver mit einem typischen Geruch und einem süssen Geschmack vor und ist in Wasser gut löslich. Dihydroxyaceton kann durch die Oxidation von Glycerol hergestellt werden und wird deshalb auch als Glyceron bezeichnet.
WirkungenDihydroxyaceton reagiert mit Aminogruppen von Aminosäuren, welche in Proteinen und Peptiden in der Hornschicht der Haut enthalten sind und färbt die Haut dadurch goldfarben bis bräunlich. Es handelt sich um eine Maillard-Reaktion, bei der die sogenannten Melanoidine entstehen.
Die Stärke der Bräunung ist zum einen von der Produktkonzentration abhängig. Je höher die Konzentration, desto stärker der Effekt.
Zum anderen korreliert die Bräunung auch mit der Dicke des Stratum corneum - je dicker desto intensiver. Dicke Hautstellen befinden sich beispielsweise an den Ellbogen, den Knien, auf den Handflächen, am Handgelenk und an den Fusssohlen. Die Färbung bleibt dort auch länger erhalten.
Die Effekte werden nach einer Stunde sichtbar und erreichen nach etwa 24 Stunden ein Maximum. Mit der natürlichen Abschilferung der Haut verschwindet die Färbung nach zirka einer Woche wieder.
Eine Selbstbräunung schützt nicht vor UV-Strahlung. Deshalb muss bei Bedarf zusätzlich ein Sonnenschutzmittel verwendet werden.
AnwendungsgebieteZur vorübergehenden kosmetischen Bräunung der Haut.
Dosierung- Vor der Anwendung soll ein Peeling durchgeführt werden.
- Die Haut vorgängig waschen und trocknen.
- Verhornte Stellen aussparen oder dünn auftragen.
- Produkt ganz einziehen lassen.
- Nach dem Auftragen die Hände waschen oder zum Auftragen Handschuhe tragen, um eine Verfärbung der Handflächen zu vermeiden.
Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine unregelmässige oder orange Bräunung, eine Bräunung an unerwünschten Stellen sowie Streifen und Flecken auf der Haut. Bei einigen Personen bleibt der gewünschte Effekt aus.
Literatur- Draelos Z.D. Self-tanning lotions: are they a healthy way to achieve a tan? Am J Clin Dermatol, 2002, 3(5), 317-8 Pubmed
- Gebrauchsinformationen
- Handbücher der Kosmetik
- Hsu S. Camouflaging vitiligo with dihydroxyacetone. Dermatol Online J, 2008, 14(8), 23 Pubmed
- Levy S.B. Dihydroxyacetone-containing sunless or self-tanning lotions. J Am Acad Dermatol, 1992, 27(6 Pt 1), 989-93 Pubmed
- Nguyen B.C., Kochevar I.E. Factors influencing sunless tanning with dihydroxyacetone. Br J Dermatol, 2003, 149(2), 332-40 Pubmed
- Sicherheitsdatenblatt
- USP
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.