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Difelikefalin Arzneimittelgruppen Opioid-Rezeptor-Agonisten

Difelikefalin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Opioid-Rezeptor-Agonisten für die Behandlung eines Juckreizes im Zusammenhang mit einer chronischen Nierenerkrankung bei erwachsenen Hämodialysepatienten. Die Effekte beruhen auf dem selektiven Agonismus an Kappa-Opioid-Rezeptoren. Das Arzneimittel wird intravenös verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schläfrigkeit, Schwindel, Parästhesien, Kopfschmerzen, Veränderungen des Gemütszustands und gastrointestinale Störungen. Im Unterschied zu μ-Rezeptor-Agonisten kann Difelikefalin nicht als Rauschmittel missbraucht werden und löst keine Atemdepression aus.

synonym: Difelikefalinum, Difelikefalini acetas, Difelikefalinacetat, CKD-943, MR13A9

Produkte

Difelikefalin wurde in den USA im Jahr 2021 und in der EU und in der Schweiz im Jahr 2022 als Injektionslösung zugelassen (Kapruvia®).

Struktur und Eigenschaften

Difelikefalin (C36H53N7O6, Mr = 679.8 g/mol) liegt im Arzneimittel als Difelikefalinacetat vor, ein weisses Pulver vor, das in Wasser löslich ist. Es ist ein synthetisches Peptid, das sich durch seine Polarität und Hydrophilie auszeichnet. Es gelangt deshalb kaum über die Blut-Hirn-Schranke in das zentrale Nervensystem und ist in der Peripherie wirksam.

Wirkungen

Difelikefalin (ATC V03AX04 ) hemmt den Juckreiz im Zusammenhang mit einer chronischen Nierenkrankheit. Die Effekte beruhen auf der dem selektiven Agonismus an Kappa-Opioid-Rezeptoren. Die Aktivierung dieser Rezeptoren wird mit einer Reduktion des Juckreizes in Verbindung gebracht. Difelikefalin hat zusätzlich immunmodulierende und entzündungshemmende Eigenschaften. Die Halbwertszeit liegt zwischen 23 bis 31 Stunden.

Indikationen

Mässiger bis schwerer Juckreiz im Zusammenhang mit einer chronischen Nierenerkrankung bei erwachsenen Hämodialysepatienten.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird am Ende der Hämodialysebehandlung beim Rückspülen oder nach dem Rückspülen als intravenöse Bolusinjektion in den venösen Zugang des extrakorporalen Kreislaufs verabreicht.

Missbrauch

Difelikefalin ist nicht euphorisierend und kann daher nicht als Rauschmittel missbraucht werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Difelikefalin interagiert nicht mit CYP450-Isoenzymen und Arzneistofftransportern. Wechselwirkungen können mit zentral dämpfenden Arzneimitteln auftreten.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:

Im Unterschied zu Agonisten an den μ-Rezeptoren besteht kein Risiko für eine Atemdepression.

siehe auch

Opioide, Juckreiz, Peptide

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.5.2023 geändert.
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