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Cannabis-Mundspray Arzneimittelgruppen Cannabinoide

Der Cannabis-Mundspray Sativex® enthält einen Extrakt aus den Blättern und Blüten der Hanfpflanze Cannabis sativa mit den Wirkstoffen Tetrahydrocannabinol und Cannabidiol. Er hat antispastische und psychotrope Eigenschaften und ist als Mittel der zweiten Wahl zur Symptomverbesserung bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Spastik aufgrund einer multiplen Sklerose zugelassen. Der Spray wird während den Mahlzeiten auf die Mundschleimhaut verabreicht und die Wirkstoffe gelangen rasch über die Schleimhaut in den Blutkreislauf. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit und Schwindel.

synonym: Sativex®, Cannabis sativae folii cum flore extractum spissum, Nabiximols

Produkte

Der Cannabis-Mundspray Sativex® wurde in der Schweiz im Jahr 2013 zugelassen. Er untersteht der Betäubungsmittelgesetzgebung und ist verschärft rezeptpflichtig. In Deutschland ist Sativex® bereits seit dem Jahr 2011 erhältlich.

Cannabisblatt, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Struktur und Eigenschaften

Der Mundspray enthält einen Dickextrakt aus der Hanfpflanze Cannabis sativa L., der mit flüssigem Kohlenstoffioxid aus den Blättern und Blüten gewonnen wird. Die aktiven Inhaltsstoffe sind Tetrahydrocannabinol (THC, Dronabinol) und Cannabidiol.

Wirkungen

Der Cannabis-Mundspray (ATC M03BX ) hat antispastische und psychotrope Eigenschaften und verbessert die Motorik bei MS-Patienten. Die Effekte beruhen auf der Bindung der aktiven Wirkstoffe an CB1- und CB2-Rezeptoren des Endocannabinoidsystems. Bei der buccalen Anwendung gelangen die Wirkstoffe über die Schleimhaut in den Blutkreislauf.

Wirkmechanismus der Cannabinoide, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Als Mittel der zweiten Wahl zur Symptomverbesserung bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Spastik aufgrund von Multipler Sklerose.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Der Spray wird bei jeder Anwendung auf eine andere Stelle der Mundschleimhaut verabreicht, möglichst mit einer Mahlzeit, weil dabei die Absorption erhöht ist.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Tetrahydrocannabinol wird von CYP-Isoenzymen metabolisiert. Entsprechende Wechselwirkungen mit CYP-Induktoren und -Inhibitoren sind möglich. Weitere Interaktionen können mit zentral dämpfenden Arzneimitteln, anderen antispastischen Wirkstoffen und Alkohol auftreten.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit und Schwindel.

Weitere häufige Nebenwirkungen sind: Schläfrigkeit, Amnesie, Gleichgewichtsstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Geschmacksstörungen, Appetitmangel, Gedächtnisstörungen, Depressionen, Desorientierung, Dissoziation, Euphorie, Schmerzen an der Anwendungsstelle, Unbehagen, Trunkenheitsgefühl, Krankheitsgefühl, Sehstörungen, Verstopfung, Durchfall, Mundtrockenheit, Zungenbrennen, Aphthen, Übelkeit und Erbrechen.

siehe auch

Cannabis, Dronabinol, Cannabidiol, Mundsprays

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 17.10.2023 geändert.
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