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CGRP-Inhibitoren Arzneimittelgruppen Monoklonale Antikörper

CGRP-Inhibitoren sind Wirkstoffe aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper, welche für die Vorbeugung von Migräneanfällen eingesetzt werden. Ihre Effekte beruhen auf der Bindung an das gefässerweiternde und entzündungsfördernde Neuropeptid Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP), das bei der Auslösung der Migräne eine zentrale Rolle einnimmt. Die Antikörper haben eine lange Halbwertszeit und entsprechend ein langes Dosierungsintervall. Sie werden in der Regel subkutan gespritzt. Ein Vertreter wird als intravenöse Infusion verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reaktionen an der Injektionsstelle.

synonym: Anti-CGRP-Antikörper, CGRP-Blocker

Produkte

Als erster Wirkstoff aus der Gruppe der CGRP-Inhibitoren wurde im Jahr 2018 Erenumab (Aimovig®) zugelassen. Es folgten Fremanezumab (Ajovy®) und Galcanezumab (Emgality®).

Struktur und Eigenschaften

CGRP-Inhibitoren sind humanisierte oder humane monoklonale IgG-Antikörper, die gegen das Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) gerichtet sind. Niedermolekulare CGRP-Rezeptor-Antagonisten (sogenannte Gepante) sind ebenfalls zugelassen.

Wirkungen

CGRP-Inhibitoren reduzieren die Anzahl der Migräneanfälle. Die Effekte beruhen auf der Bindung der Antikörper an CGRP, das Calcitonin Gene-Related Peptide. CGRP ist ein Neuropeptid, das bei der Auslösung von Migräneanfällen eine wichtige Rolle spielt. Es besteht aus 37 Aminosäuren und wird im peripheren und im zentralen Nervensystem exprimiert. Es existieren zwei Isoformen, CGRP-α (Abbildung) und CGRP-β, welche sich in drei Aminosäuren unterscheiden. Beide sind Agonisten am CGRP-Rezeptor.

Sequenz von CGRP, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

CGRP hat stark gefässerweiternde Eigenschaften und spielt bei der Schmerzauslösung sowie bei der neurogenen Entzündung eine zentrale Rolle. Bei Mi­g­rä­ni­kern wurden bei einem Anfall erhöhte CGRP-Werte festgestellt und durch die intravenöse Verabreichung des Peptids lassen sich bei Migränepatienten Anfälle auslösen.

Die → Triptane, welche für die Behandlung von Migräneanfällen verabreicht werden, hemmen ebenfalls die Freisetzung von CGRP.

Wirkmechanismus der CGRP-Inhibitoren, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Antikörper haben eine lange Halbwertszeit und müssen daher z.B. nur einmal pro Monat oder sogar nur einmal pro Quartal subkutan gespritzt werden. Eptinezumab wird intravenös verabreicht. Das lange Dosierungsintervall stellt einen Vorteil für die Therapietreue dar.

WirkstoffeKontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Das Risiko für Wechselwirkungen ist bei Antikörpern geringer als bei den traditionellen Migränemitteln und Schmerzmitteln.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schmerzen, Juckreiz und Rötungen. Durch eine wirksame Migräneprophylaxe lassen sind unerwünschte Wirkungen von Schmerzmitteln und Migränemitteln vermeiden, die von Migränepatienten oft überkonsumiert werden. Im Unterschied zu den CGRP-Rezeptor-Antagonisten sind die Antikörper nicht hepatotoxisch.

siehe auch

CGRP-Rezeptor-Antagonisten

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 19.11.2023 geändert.
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