Borax HilfsstoffeBorax ist ein Mineral und ein Natriumsalz der Borsäure, das in der Pharmazie unter anderem als Puffer für Augenmittel verwendet wird. Weil es in Tierversuchen reproduktionstoxische Eigenschaften gezeigt hat, darf es nur gewerblich verwendet und nicht an den Endverbraucher abgegeben werden.
synonym: Borax PhEur, Natriumtetraborat PhEur, Natrii tetraboras, Natrium tetraboricum, Natrium biboricum, E 285
ProdukteIn der Schweiz sind keine Arzneimittel mit Borax als Wirkstoff im Handel. Dies mit Ausnahme von Therapeutika aus der Alternativmedizin wie der Homöopathie. Borax ist in einigen Augentropfen als Hilfsstoff enthalten.
Borax darf in der Schweiz nur gewerbsmässig verwendet werden. Es wird im Fachhandel aufgrund fragwürdiger Empfehlungen im Internet und in den sozialen Medien hin und wieder verlangt. Es darf in Apotheken und Drogerien aber nicht an die Kunden (Privatpersonen) abgegeben werden. Auch für die Eigenherstellung von Slime für Kinder soll es nicht verwendet werden.
In Deutschland gehört die Borsäure zu den sogenannten „bedenklichen Rezepturarzneimitteln“ und soll ausschliesslich für Heilwässer und Puffer in Augentropfen und für Homöopathika (ab D4) verwendet werden. Begründet wird dies mit einer mangelhaften Wirksamkeit und der Gefahr resorptiver Vergiftungen. Diese Vorgabe gilt auch für Salze wie Borax.
Struktur und EigenschaftenBei Borax oder Natriumtetraborat handelt es sich gemäss dem Arzneibuch um Natriumtetraborat-Decahydrat (Na2B4O7 · 10 H2O, Mr = 381.4 g/mol). Es liegt als farblose Kristalle, als kristalline Masse oder als weisses, kristallines Pulver vor. Borax ist in Wasser leicht und in siedendem Wasser sehr leicht löslich. Der Schmelzpunkt von Natriumtetraborat-Decahydrat liegt bei 75 °C. Wasserfreies Borax hat einen viel höheren Schmelzpunkt von über 742 °C.
WirkungenBorax hat antiseptische und antifungale Eigenschaften.
AnwendungsgebieteDie folgende Liste zeigt eine kleine Auswahl von Anwendungsgebieten:
- Mit der Borsäure als Puffer für Augentropfen.
- Nachweis von Metallen im Analytiklabor (Boraxperle).
- Herstellung der Borsäure.
- Als Konservierungsmittel für Kaviar (in einigen Ländern verboten).
- Chemische Experimente: Kristalle wachsen lassen.
In Tierversuchen wurde festgestellt, dass Borax die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen und fruchtschädigende (teratogene) Eigenschaften hat. Weil beim Menschen ähnliche Effekte auftreten könnten, wird Borax entsprechend eingestuft.
Literatur- Environmental Protection Agency (EPA)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Eidgenössisches Departement des Innern EDI: Infoblatt zu Borax (2016)
- Lexika der Pharmazie
- Sicherheitsdatenblatt
- Quellen
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.