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Antibiotikasuspensionen Arzneimittelgruppen Antibiotika

Antibiotikasuspensionen sind Arzneimittel mit bakteriostatischen bis bakterziden Eigenschafen, die für die Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten eingesetzt werden. Sie werden in der Regel Kindern verordnet, weil sie Tabletten nicht schlucken können. Die Medikamente gelangen als Pulver oder Granulat in den Handel und müssen mit Leitungswasser zubereitet werden. Die gebrauchsfertige Suspension wird meistens im Kühlschrank aufbewahrt und muss innert einer bis zwei Wochen aufgebraucht werden. Die Flasche muss direkt vor der Einnahme geschüttelt werden.

synonym: Antibiotikasirupe, Antibiotika-Suspensionen, Antibiotikumsuspension

Produkte

Antibiotikasuspensionen sind als verschreibungspflichtige Arzneimittel in Apotheken erhältlich. Sie liegen in der Regel als Pulver oder Granulat in einer Glas- oder Plastikflasche vor und müssen vor dem Gebrauch mit Leitungswasser zubereitet werden. Antibiotikasuspensionen sind für Kinder vorgesehen, weil sie Tabletten nicht schlucken können.

Struktur und Eigenschaften

Zu den Wirkstoffen gehören:

Neben den Wirkstoffen enthalten die Pulver und Granulate verschiedene Hilfsstoffe wie Aromastoffe, Süssungsmittel, Zucker, Konservierungsmittel, Farbstoffe und Verdickungsmittel. Die Gelbildner wirken der Sedimentation entgegen (siehe unten).

Wirkungen

Antibiotika haben bakteriostatische bis bakterizide Eigenschafen gegen Bakterien. Ihre Effekte beruhen beispielsweise auf der Störung der Zellwandsynthese oder der Proteinsynthese der Bakterien.

Indikationen

Für die Behandlung und seltener für die Vorbeugung bakterieller Infektionskrankheiten.

Herstellung

Die Suspension wird in der Regel in der Apotheke für die Kundinnen und Kunden zubereitet. Dafür kann für die rechtliche Absicherung und Nachvollziehbarkeit ein Herstellungsprotokoll (Zubereitungsprotokoll) ausgefüllt werden.

Im Folgenden ist das allgemeine Vorgehen aufgelistet. Es gilt nicht für alle Arzneimittel. Die produktespezifischen Vorgaben in den Fach- und Patienteninformationen müssen befolgt werden.

Allgemeines Schema für die Zubereitung einer Antibiotikumsuspension in einer Apotheke. Zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Download als PDF:  Antibiotikumsuspension_Zubereitung.pdf 

1. Die erforderliche Menge Leitungswasser (Trinkwasser) in einem Messzylinder exakt abmessen.

2. Das Pulver oder Granulat auflockern, z.B. durch Drehen der Flasche, Beklopfen oder leichtes Schütteln.

3. Bei grösseren Volumen wird das Wasser in zwei Portionen aufgeteilt. Zunächst die eine Hälfte des Wasser zugeben.

4. Die Flasche kräftig schütteln.

5. Den Rest des Wassers zugeben.

6. Die Flasche erneut kräftig schütteln.

7. Kurz stehen lassen.

8. Bei Bedarf Wasser bis zur Markierung auf der Flasche oder Etikette auffüllen.

Die Dosierung muss kontrolliert werden. Die Methoden für die Berechnung finden Sie in diesem Artikel. Die Dosis wird mit dem Körpergewicht bestimmt.

Etiketten und Zusatzetiketten:

Dosierung

Die Entnahme erfolgt in der Regel mit einer Dosierspritze. Der Kolben muss beim Einführen bis zum Anschlag in der Spritze stecken. Die Flasche wird mit der aufgesetzten Dosierspritze vorsichtig umgedreht. Der Spritzkolben wird vorsichtig nach unten gezogen. Luftblasen dürfen nicht enthalten sein, sonst soll erneut aufgezogen werden.

Entnahme mit einer Dosierspritze. Zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Weil es sich um Suspensionen handelt, die eine Sedimentation zeigen, müssen die Arzneimittel direkt vor dem Gebrauch geschüttelt werden.

Vor Gebrauch schütteln, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Um eine gleichmässige Verteilung des Wirkstoffs zu gewährleisten, muss die Flasche vor dem Gebrauch geschüttelt werden. Zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Die Einnahme soll von den Eltern idealerweise mit einem Formular oder einer anderen Methode kontrolliert werden (Formular: Kontrolle Medikamenteneinnahme).

Haltbarkeit und Lagerung

Das Pulver oder Granulat kann bis zum Verfallsdatum aufbewahrt werden.

Die zubereitete Suspension hat hingegen eine begrenzte Haltbarkeit von beispielsweise 5 Tagen bis zwei Wochen (produkteabhängig) und muss im Kühlschrank bei 2 bis 8 °C gelagert werden.

Flaschen mit überschüssiger Suspension können in die Apotheken zurückgebracht werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsstörungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen. Deshalb ist es empfehlenswert, ein Probiotikum einzunehmen, das während oder im Anschluss an die Therapie verabreicht wird. Es soll in einem Abstand von mindestens zwei Stunden zum Antibiotikum eingehalten werden.

Unter der Einnahme von Amoxicillin tritt häufig ein Hautausschlag auf. Dabei ist zu beachten, dass er häufig nicht allergisch vermittelt ist. Siehe im Artikel Hautausschlag unter Amoxicillin.

siehe auch

Antibiotika, Hautausschlag unter Amoxicillin, Vor Gebrauch schütteln

Literatur

Autor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 1.11.2023 geändert.
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