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Wirkungseintritt Pharmakodynamik / Pharmakokinetik

Als Wirkungseintritt wird der Zeitpunkt bezeichnet, an welchem der Effekt eines Arzneimittels beobachtbar oder messbar wird. Die Wirkung setzt in der Regel nicht unmittelbar ein. Es liegt eine Verzögerung (Latenzzeit) zwischen der Verabreichung und dem pharmakologischen Effekt. Diese Zeitspanne liegt üblicherweise im Bereich von Minuten bis Wochen. Sie ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Eine wesentliche Rolle spielen neben dem Wirkstoff die Applikationsart und die Arzneiform. Injektionen oder Inhalationen sind oft nach wenigen Minuten wirksam. Bei der Einnahme von Tabletten oder Kapseln verstreichen hingegen bis zu eineinhalb Stunden bis zum Wirkungseintritt.

synonym: Wirkungsbeginn, engl. onset of action

Definition

Als Wirkungseintritt wird der Zeitpunkt bezeichnet, an welchem der Effekt eines Arzneimittels beobachtbar oder messbar wird.

Es liegt eine Verzögerung zwischen der Verabreichung des Medikaments (Applikation) und dem Wirkungseintritt. Diese Zeitspanne bezeichnen wir als Latenzzeit. Sie liegt im Bereich von Minuten, Stunden, Tagen oder bei regelmässiger Verabreichung sogar im Bereich von Wochen. Einige Quellen setzen die Latenzzeit mit dem Wirkungseintritt gleich. Dies ist aus unserer Sicht jedoch nicht korrekt.

Wirkungseintritt und Wirkdauer, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Als Wirkdauer wird die Zeitspanne zwischen dem Wirkungseintritt und dem Ende der Wirkung bezeichnet.

Voraussetzung für die Wirkung

Damit ein pharmakologischer Effekt ausgelöst werden kann, muss der Wirkstoff - in der Regel - zu einem Drug Target im Körper gelangen. Dieses erreicht er meistens über den Blutkreislauf. Die Latenzzeit ist also kürzer, wenn die Substanz schneller im Blut auftaucht.

Demzufolge spielen die Arzneiform und die Verabreichungsart eine zentrale Rolle für den Wirkungsbeginn.

Abhängigkeit von der Arzneiform und der Verabreichungsart

Die intravenöse Applikation gehört zu den schnellsten Verabreichungsarten. Der Wirkstoff wird in das venöse Blut gespritzt und verteilt sich innert Minuten zu seinem Wirkort.

Auch eine inhalative Verabreichung zeichnet sich der Regel durch eine kurze Zeitspanne zwischen Applikation und Wirkung aus. So werden beispielsweise beim Rauchen die psychoaktiven Wirkungen fast unmittelbar ausgelöst.

Bei Tabletten oder Kapseln dauert es meistens zwischen einer halben Stunde bis zu eineinhalb Stunden, bis ein Effekt spürbar wird. Der Grund liegt darin, dass sich die Arzneiformen zunächst im Magen und Darm auflösen müssen und der Wirkstoff im Darm absorbiert werden muss.

Allerdings ist bei der oralen Gabe eine weitere Verzögerung möglich. Die klassischen Antidepressiva wirken erst nach zwei bis vier Wochen. Dies gilt auch für die lipidsenkenden Statine.

Fällt bei einer oralen Arzneiform der Freisetzungsschritt weg, kann die Wirkung unter Umständen schneller einsetzen. Dies kann bei Brausetabletten, Tropfen, dispergierbaren Tabletten oder Schmelztabletten beobachtet werden.

Bei Zäpfchen ist der Wirkungseintritt im Vergleich zu Tabletten oder Kapseln in der Regel verzögert. Das stimmt hingegen nicht bei einer lokalen Wirkung, zum Beispiel gegen Hämorrhoiden oder bei Verstopfung.

Bei der sublingualen Verabreichung (unter der Zunge) wird der Wirkstoff rasch aufgenommen und der Effekt tritt nach wenigen Minuten ein, zum Beispiel bei Nitroglycerin-Kapseln innert zwei bis drei Minuten.

Einflussfaktoren

Die Latenzzeit ist von verschiedenen Faktoren abhängig (Auswahl):

Ein möglichst schneller Wirkungseintritt ist unter anderem in medizinischen Notfällen (z.B. Notfallmedikamente) und bei akuten Beschwerden wie Kopfschmerzen erwünscht.

siehe auch

Applikationsarten, Wirkdauer, Halbwertszeit, Therapiedauer

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 20.12.2023 geändert.
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