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Ribavirin Arzneimittelgruppen Nukleosid-Analoga

Ribavirin ist ein antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der Nukleosid-Analoga, der zur Behandlung der chronischen Hepatitis C eingesetzt wird. Ribavirin wird ausschliesslich in Kombination mit Interferonen oder mit anderen antiviralen Wirkstoffen eingesetzt - eine Monotherapie ist unzureichend wirksam. Die Tabletten oder Kapseln werden in der Regel zweimal täglich mit einer Mahlzeit eingenommen. Der Wirkmechanismus ist nicht vollständig aufgeklärt. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen der Kombinationstherapie mit Interferonen gehören Müdigkeit, Schwäche, Kopfschmerzen, Muskelsteifheit, Muskelschmerzen, Übelkeit, psychiatrische Störungen und Verdauungsstörungen. Ribavirin kann eine hämolytische Anämie, kardiotoxische und zahlreiche weitere Nebenwirkungen verursachen. Es ist fruchtschädigend und muss entsprechend vorsichtig gehandhabt werden.

synonym: Ribavirinum PhEur, Ribavirin

Produkte

Ribavirin war in Form von Filmtabletten im Handel (Copegus®). Es war in der Schweiz seit dem Jahr 1990 zugelassen. Der Vertrieb wurde im Jahr 2021 eingestellt.

Struktur und Eigenschaften

Ribavirin (C8H12N4O5, Mr = 244.2 g/mol) ist ein Purin-Nukleosid-Analogon. Es liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser leicht löslich ist. In den Zellen wird der Wirkstoff zu Ribavirintriphosphat biotransformiert.

Wirkungen

Ribavirin (ATC J05AB04 ) hat antivirale Eigenschaften gegen verschiedene RNA- und DNA-Viren. Der Wirkmechanismus ist nicht genau bekannt, es liegen verschiedene Hypothesen vor. Ribavirin hat eine lange Halbwertszeit von 140 bis 160 Stunden und wird nur langsam ausgeschieden, da es intrazellulär kumuliert.

Indikationen

Zur Behandlung der chronischen Hepatitis C im Rahmen einer Kombinationstherapie (Peginterferon alfa, Interferon-alfa oder direkt antivirale Wikstoffe). Die Monotherapie ist nicht wirksam.

Ribavirin wird auch für die Behandlung einiger weiterer Viruserkrankungen eingesetzt, ist in der Schweiz dazu aber nicht offiziell zugelassen - in anderen Ländern hingegen schon.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten oder Kapseln werden morgens und abends mit einer Mahlzeit eingenommen. Die Arzneimittel müssen vorsichtig gehandhabt werden, weil sie fruchtschädigende Eigenschaften haben. Vorsicht z.B. bei zerbrochenen Tabletten.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Ribavirin interagiert nicht mit CYP450. Wechselwirkungen wurden mit Antazida, Nukleosid-Analoga, Didanosin und Azathioprin beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen der Kombinationstherapie mit Interferonen gehören Müdigkeit, Schwäche, Kopfschmerzen, Muskelsteifheit, Muskelschmerzen, Übelkeit, psychiatrische Störungen (z.B. Angst, emotionale Labilität, Reizbarkeit) und Verdauungsstörungen. Ribavirin kann eine hämolytische Anämie, kardiotoxische und zahlreiche weitere Nebenwirkungen verursachen.

siehe auch

Hepatitis C, HCV-Proteasehemmer, HCV-Polymerase-Inhibitoren

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 3.5.2024 geändert.
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