Pegloticase Arzneimittelgruppen EnzymeBei der Pegloticase handelt es sich um eine mit biotechnologischen Methoden hergestellte pegylierte Uricase. Dieses Enzym fördert den Abbau von Harnsäure zum wasserlöslichen Metaboliten Allantoin, welcher über die Niere ausgeschieden wird. Das Enzym Uricase wird im menschlichen Körper nicht gebildet, weil das entsprechende Gen nicht funktionell ist. Die Pegloticase wird als Mittel der zweiten Wahl zur Behandlung einer schweren Gicht verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit, Hautreaktionen, ein akuter Gichtanfall und infusionsbedingte Reaktionen.
synonym: Pegloticasum
ProdukteDie Pegloticase ist als Konzentrat zur Herstellung einer [Infusionslösung>Infusionen] im Handel (Krystexxa®). In der Schweiz ist das Arzneimittel derzeit noch nicht registriert.
Struktur und EigenschaftenBei der Pegloticase handelt es sich um eine rekombinante Uricase, welche mit mPEG (Monomethoxypolyethylenglykol) konjugiert ist. Sie wird mit biotechnologischen Methoden aus gentechnisch veränderter Escherichia coli gewonnen. Der Wirkstoff hat eine Molekülmasse von 545 kDa. Die Uricase kommt bei Bakterien und vielen Säugetieren vor, jedoch nicht beim Menschen, weil das entsprechende Gen bei uns nicht funktionell ist.
WirkungenDie Pegloticase (ATC M04AX02 ) fördert den Abbau von Harnsäure zum wasserlöslichen Metaboliten Allantoin, welcher über die Niere ausgeschieden wird.
IndikationenAls Mittel der zweiten Wahl zu Behandlung einer schweren Gicht.
DosierungGemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird alle zwei Wochen als intravenöse Infusion gespritzt.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Glucose-6-Phosphate-Dehydrogenase-Mangel und andere zelluläre Stoffwechselstörungen, die eine Hämolyse und eine Methämoglobinämie verursachen können.
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit, Hautreaktionen, ein akuter Gichtanfall und infusionsbedingte Reaktionen. Es können schwere allergische Reaktionen auftreten (Anaphylaxie).
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (EMA, USA)
- Baraf H.S. et al. Infusion-related reactions with pegloticase, a recombinant uricase for the treatment of chronic gout refractory to conventional therapy. J Clin Rheumatol, 2014, 20(8), 427-32 Pubmed
- Lyseng-Williamson K.A. Pegloticase: in treatment-refractory chronic gout. Drugs, 2011, 71(16), 2179-92 Pubmed
- Reinders M.K., Jansen T.L. New advances in the treatment of gout: review of pegloticase. Ther Clin Risk Manag, 2010, 6, 543-50 Pubmed
- Seifried R.M., Roberts J. Pegloticase for treatment of tophaceous polyarticular gout. Hawaii J Med Public Health, 2013, 72(7), 220-3 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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