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Diroximelfumarat Arzneimittelgruppen Fumarate

Diroximelfumarat ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Fumarate für die Behandlung der schubförmig remittierend verlaufenden multiplen Sklerose. Es handelt sich um ein Prodrug, das von Esterasen zum selben aktiven Metaboliten hydrolysiert wird, der auch aus Dimethylfumarat gebildet wird. Im Unterschied zu Dimethylfumarat wird dabei nur wenig Methanol freigesetzt. Die Kapseln werden morgens und abends eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören ein Flusing und Verdauungsstörungen. Im Vergleich mit Dimethylfumarat zeichnet sich Diroximelfumarat durch eine bessere gastrointestinale Verträglichkeit aus.

synonym: Diroximeli fumaras, Diroximel fumarate, ALKS 8700, BIIB098

Produkte

Diroximelfumarat wurde in den USA im Jahr 2019 und in der EU und der Schweiz im Jahr 2021 in Form magensaftresistenter Hartkapseln mit magensaftresistenten Mikrotabletten zugelassen (Vumerity®).

Es soll nicht mit → Dimethylfumarat (Tecfidera®) verwechselt werden.

Struktur und Eigenschaften

Diroximelfumarat (C11H13NO6, Mr = 255.2 g/mol) liegt als weisses Pulver vor, das in Wasser wenig löslich ist.

Der aktive Metabolit Monomethylfumarat (MMF, siehe unten) ist mit 2-Hydroxyethylsuccinimid (HES) verestert.

Wirkungen

Diroximelfumarat (ATC L04AX09 ) ist ein Ester-Prodrug, das von Esterasen zu seinem aktiven Metaboliten Monomethylfumarat (MMF) hydrolysiert wird. Dabei handelt es sich um den selben Metaboliten, der auch aus Dimethylfumarat (Tecfidera®) gebildet wird. Bei Diroximelfumarat wird jedoch weniger Methanol freigesetzt. Die Halbwertszeit des aktiven Metaboliten beträgt etwas eine Stunde.

Diroximelfumarat hat immunmodulierende, entzündungshemmende und neuroprotektive Eigenschaften. Die Effekte beruhen vermutlich auf der Aktivierung des Nrf2-Signalwegs (nuclear 1 factor (erythroid-derived 2)–like 2 antioxidant response pathway). Dabei handelt es sich um einen wichtigen zellulären Mechanismus gegen die zellschädigenden Einflüsse von oxidativem Stress und der Entzündungsreaktion.

Indikationen

Für die Behandlung einer schubförmig remittierend verlaufenden multiplen Sklerose (MS) zur Reduzierung der Schubhäufigkeit.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Kapseln werden zweimal täglich (morgens und abends) ganz eingenommen. Sie sollen nicht mit einer Mahlzeit mit einem hohen Fettanteil oder mit hochkalorischer Nahrung verabreicht werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Diroximelfumarat soll nicht zusammen mit Dimethylfumarat oder mit Alkohol eingenommen werden. Diroximelfumarat interagiert nicht mit CYP450-Isoenzymen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Flushing und gastrointestinale Störungen wie Abdominalschmerzen, Durchfall und Übelkeit. Im Vergleich mit Dimethylfumarat zeichnet sich Diroximelfumarat durch eine bessere gastrointestinale Verträglichkeit aus.

siehe auch

Multiple Sklerose, Dimethylfumarat, Prodrugs, Magensaftresistente Tabletten

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.5.2023 geändert.
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