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Bismut / Metronidazol / Tetrazyklin Arzneimittelgruppen Antibiotika

Die Fixkombination der drei Wirkstoffe Bismut, Metronidazol und Tetrazyklin wird zusammen mit Omeprazol für die Eradikation von Helicobacter pylori verabreicht (Quadrupeltherapie). Die Mittel haben antibakterielle Eigenschaften, welche unter anderem auf einer Schädigung der bakteriellen Membran und der DNA sowie einer Störung der Proteinsynthese beruhen. Die Kapseln werden während 10 Tagen viermal täglich eingenommen. Der PPI Omeprazol wird zweimal täglich zusätzlich verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören ein metallischer Geschmack, Durchfall, Übelkeit und eine schwarze Verfärbung des Stuhls. Während und bis zu drei Tage nach der Behandlung darf kein Alkohol konsumiert werden.

synonym: Pylera®, BMTO, Bismut-Quadrupeltherapie

Produkte

Die Fixkombination Pylera® mit den Wirkstoffen Bismut, Metronidazol und Tetrazyklin wurde in der Schweiz im Jahr 2017 in Form von Hartkapseln zugelassen. Ausserhalb der Schweiz war sie schon wesentlich früher erhältlich, zum Beispiel in den USA seit dem Jahr 2006.

Diese Behandlung ist die sogenannte Bismut-Quadrupeltherapie („BMTO“), die bereits in den 1980er-Jahren von Tom Borody in Australien entwickelt wurde. Es existieren verschiedene Variationen.

Inhaltsstoffe

Die Kapseln enthalten die folgenden Inhaltsstoffe:

Omeprazol muss zusätzlich verabreicht werden und ist im Arzneimittel nicht enthalten.

Wirkungen

Die drei Wirkstoffe haben antibakterielle Eigenschaften gegen Helicobacter pylori.

Für Bismut wurden verschiedene Mechanismen beschrieben. Es schädigt unter anderem die bakterielle Membran und hemmt die Protein- und Zellwandbildung. Bismut wirkt jedoch nicht nur gegen die Bakterien, sondern übt zusätzlich Effekte auf den Organismus aus. So hat es beispielsweise entzündungshemmende Eigenschaften, hemmt Pepsin und bindet Gallensäuren.

Tetrazyklin bindet an die 30S-Untereinheit der bakteriellen Ribosomen und stört so die Proteinsynthese.

Metronidazol ist ein Prodrug, das unter anaeroben Bedingungen in der Zelle zu Nitroso-Radikalen metabolisiert wird, welche die DNA angreifen. Es kommt zu Strangbrüchen, einer Hemmung der DNA-Synthese und zum Zelltod.

Der PPI Omeprazol, der zusätzlich verabreicht wird, reduziert die Sekretion der Magensäure, indem er die Protonenpumpe in den Belegzellen des Magens irreversibel hemmt. Omeprazol wirkt Resistenzen gegen Metronidazol entgegen.

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Während 10 Tagen werden viermal täglich 3 Kapseln eingenommen. 3 Kapseln nach dem Frühstück, 3 Kapseln nach dem Mittagessen, 3 Kapseln nach dem Abendessen und 3 Kapseln vor dem Schlafengehen, vorzugsweise nach einem Imbiss. Omeprazol wird in einer Dosis von 20 mg nach dem Frühstück und nach dem Abendessen eingenommen. Die Kapseln werden mit einem vollen Glas Wasser geschluckt.

Aufgrund des Metronidazols darf während und bis zu drei Tage nach der Behandlung kein Alkohol konsumiert werden.

Wegen des Tetrazyklins wird während der Therapie ein guter Sonnenschutz empfohlen. Denn Tetrazykline können die Haut für Sonnenstrahlung empfindlicher machen.

Kontraindikationen

Die vollständigen und zahlreichen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Es besteht ein hohes Potenzial für Wechselwirkungen. Für die vollständigen Angaben wird auf die Fachinformation verwiesen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:

siehe auch

Helicobacter pylori

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 14.7.2023 geändert.
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