Benzgalantamin Arzneimittelgruppen Indirekte Parasympathomimetika Cholinesterase-HemmerBenzgalantamin ist ein parasympathomimetischer Wirkstoff aus der Gruppe der Cholinesterase-Hemmer für die Behandlung der leichten bis mittelschweren Alzheimerkrankheit. Es ist ein Prodrug von Galantamin. Die Effekte beruhen auf der kompetitiven und reversiblen Inhibition der Acetylcholinesterase, welche Acetylcholin abbaut. Zusätzlich verbessert es das Ansprechen der Rezeptoren auf den Neurotransmitter. Die Tabletten werden morgens und abends eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Kopfschmerzen und ein Appetitmangel. Interaktionen können mit Parasympatholytika und -mimetika auftreten.
synonym: Benzgalantaminum, Benzgalantamine, Benzgalantamingluconat, Memogain, ALPHA-1062
ProdukteBenzgalantamin wurde in den USA im Jahr 2024 in Form von Retardtabletten zugelassen (Zunveyl®).
Struktur und EigenschaftenBenzgalantamin (C24H25NO4, Mr = 391.5 g/mol) liegt im Arzneimittel als Benzgalantamingluconat vor, ein weisses bis leicht gelbes Pulver, das in Wasser löslich ist. Galantamin ist Naturstoff, der unter anderem im kaukasischen Schneeglöckchen Galanthus woronowii vorkommt und heute synthetisch hergestellt wird.
WirkungenBenzgalantamin ist ein Prodrug von Galantamin (ATC N06DA04 ), das parasympathomimetische Eigenschaften ausübt. Die Effekte beruhen auf der kompetitiven und reversiblen Inhibition der Acetylcholinesterase, welche den Neurotransmitter Acetylcholin abbaut. Durch die Hemmung wird die Konzentration erhöht und die cholinerge Funktion verbessert. Des Weiteren bindet es allosterisch an nicotinische Acetylcholin-Rezeptoren und verbessert das Ansprechen auf den Neurotransmitter.
Aufgrund der Verabreichung und Prodrug wird der Verdauungstrakt vor unerwünschten Wirkungen geschützt.
Wirkmechanismus der Parasympathomimetika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenFür die Behandlung einer leichten bis mittelschweren Alzheimerkrankheit.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden morgens und abends unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen können mit Parasympatholytika und anderen Parasympathomimetika auftreten. Galantamin ist ein Substrat von CYP2D6 und CYP3A4.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Kopfschmerzen und ein Appetitmangel.
siehe auchGalantamin, Parasympathomimetika
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (USA)
- Ago Y., Koda K., Takuma K., Matsuda T. Pharmacological aspects of the acetylcholinesterase inhibitor galantamine. J Pharmacol Sci, 2011, 116(1), 6-17 Pubmed
- Huang F., Fu Y. A review of clinical pharmacokinetics and pharmacodynamics of galantamine, a reversible acetylcholinesterase inhibitor for the treatment of Alzheimer's disease, in healthy subjects and patients. Curr Clin Pharmacol, 2010, 5(2), 115-24 Pubmed
- Loy C., Schneider L. Galantamine for Alzheimer's disease and mild cognitive impairment. Cochrane Database Syst Rev, 2006, CD001747 Pubmed
- Scott L.J., Goa K.L. Galantamine: a review of its use in Alzheimer's disease. Drugs, 2000, 60(5), 1095-122 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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