PharmaWiki - Augenreizungen

Augenreizungen

Unspezifische Augenreizungen äussern sich in Beschwerden wie Fremdkörpergefühl, Tränen, Rötungen und Brennen. Zugrunde liegt eine übermässige Belastung der Augen durch eine Überanstrengung oder äussere Reize wie Wind, Sonnenlicht und trockene Luft. Die Beschwerden gehen in der Regel von alleine wieder zurück, wenn die Auslöser entfernt werden. Zur medikamentösen Behandlung können künstliche Tränen eingesetzt werden.

synonym: Unspezifische Bindehautentzündung, Augenentzündung, Conjunctivitis simplex

Symptome

Akute unspezifische Augenreizungen äussern sich in Beschwerden wie Fremdkörpergefühl, Augentränen, Rötungen, Brennen und Schwellungen.

Ursachen

Zu den möglichen Ursachen gehören äussere Reize und eine Überanstrengung der Augen:

Rauch, Staub, Hitze, Kälte, Wind, trockene Luft, Klimaanlage, chloriertes Wasser
Sonnenlicht, UV-Strahlen → siehe auch unter Schneeblindheit
Tragen von Kontaktlinsen
Chemikalien, Arzneimittel, zum Beispiel Augentropfen
Wimpern, Fehlstellung der Lider
Fehlerhaft korrigierte Brille
Tränenmangel → siehe unter Trockene Augen
Überanstrengung, z.B. Schlafmangel, Nachtarbeit, Bildschirmarbeit, Autofahren, Kunstlicht

Diagnose

Bei der Abklärung müssen andere und komplizierte Ursachen wie beispielsweise eine infektiöse Bindehautentzündung ausgeschlossen werden.

Nicht medikamentöse Behandlung

Die Augen schonen und nicht weiter den Reizen aussetzen
Mit Auflagen kurzfristig kühlen
Pausen einlegen
Ein Augenbad nehmen
Augen schliessen
Bettruhe in einem abgedunkelten Raum

Medikamentöse Behandlung

Tränenersatzmittel:

befeuchten, kühlen und pflegen die Augen und wirken reizlindernd. Sie können mehrmals täglich verabreicht werden und haben kaum unerwünschte Wirkungen. Zur Nacht können bei Bedarf Augensalben oder Augengele angewandt werden. Präparate ohne Konservierungsmittel sollen bevorzugt eingesetzt werden, weil Konservierungsmittel am Auge Nebenwirkungen auslösen können.

Augentrost-Augentropfen:

werden in der Alternativmedizin eingesetzt und haben einen ähnlichen Effekt wie Tränenersatzmittel. Sie können mehrmals täglich verabreicht werden.

Sympathomimetika:

wie Tetryzolin ziehen die Blutgefässe zusammen und nehmen das Rot aus den Augen. Sie wirken gegen die Symptome, können das Auge jedoch austrocknen und längerfristig zu einer reaktiven Hyperämie führen. Deshalb sollten sie zurückhaltend und kurzfristig angewandt werden.

Weitere Augentropfen:

NSAR-Augentropfen, Glucocorticoid-Augentropfen und Lokalanästhetika-Augentropfen sind entzündungshemmend und schmerzlindernd. Sie sollten bei leichten und vorübergehenden Beschwerden aus unserer Sicht aufgrund der möglichen unerwünschten Wirkungen nicht angewandt werden.

siehe auch

Trockene Augen, Schneeblindheit, Bindehautentzündung

Literatur

Arzneimittel-Fachinformation (CH)
Cordes A.K., Frentz M., Schrage N.F. Augenirritation und Augenverätzung. Der Ophthalmologe, 2011, 108(10), 910-915
Grehn F. Augenheilkunde. Heidelberg: Springer, 2006
O'Brien T.P., Jeng B.H., McDonald M., Raizman M.B. Acute conjunctivitis: truth and misconceptions. Curr Med Res Opin, 2009, 25(8), 1953-61 Pubmed
Schulungsunterlagen

Autor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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