Mebendazol Arzneimittelgruppen Antihelminthika BenzimidazoleMebendazol ist ein antiparasitärer Wirkstoff aus der Gruppe der Antihelminthika zur Behandlung eines Befalls mit Würmern im Darm. Die Effekte beruhen auf der Bindung an Tubulin und der Störung der Zellteilung. Zur Therapie eines Befalls mit Madenwürmern wird eine Tablette als Einzeldosis mit dem Essen eingenommen. Die Gabe wird nach zwei Wochen wiederholt. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsstörungen wie Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen.
synonym: Mebendazolum PhEur
ProdukteMebendazol ist in Form von Tabletten (Vermox®) im Handel. Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1974 zugelassen.
Die Vermox® Tabletten mit 500 mg Mebendazol (100 Stück) werden in der Schweiz seit dem Jahr 2024 nicht mehr vertrieben.
Struktur und EigenschaftenMebendazol (C15H13N3O3, Mr = 295.3 g/mol) ist ein Benzimidazol-Derivat und ein Carbamat. Es liegt als weisses Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist.
WirkungenMebendazol (ATC P02CA01 ) hat antihelminthische Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Bindung an Tubulin und einer Störung der Mikrotubuli, wodurch die Zellteilung gehemmt wird. Aufgrund eines hohen First-Pass-Metabolismus ist es vorwiegend lokal im Darm wirksam.
IndikationenZur Behandlung von Wurminfektionen im Darm mit Fadenwürmer (häufig Madenwurm) und gewissen Bandwürmern. Zur Behandlung einer Echinokokkose stehen hochdosierte Tabletten zur Verfügung.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Behandlung ist abhängig vom auslösenden Wurm. Zur Behandlung eines Befalls mit Madenwürmern wird eine Tablette als Einmaldosis mit einer Mahlzeit verabreicht. Die Einnahme wird nach zwei Wochen wiederholt.
Hinweis: In der deutschen Fachinformation wird eine Behandlungsdauer von drei Tagen empfohlen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Kombination mit Metronidazol
- Säuglinge < 1 Jahr, nur mit Vorsicht bei Kleinkindern < 2 Jahren
- Schwangerschaft
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen wurden mit Cimetidin, Enzyminduktoren (Carbamazepin, Phenytoin), Insulinen und Metronidazol beschrieben.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsstörungen wie Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen. Schwere Nebenwirkungen können sehr selten auftreten.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, D)
- Bennett A., Guyatt H. Reducing intestinal nematode infection: efficacy of albendazole and mebendazole. Parasitol Today, 2000, 16(2), 71-4 Pubmed
- Dayan A.D. Albendazole, mebendazole and praziquantel. Review of non-clinical toxicity and pharmacokinetics. Acta Trop, 2003, 86(2-3), 141-59 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch (PhEur)
- Quellen
- Van den Bossche H., Rochette F., Hörig C. Mebendazole and related anthelmintics. Adv Pharmacol Chemother, 1982, 19, 67-128 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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