Antihelminthika


synonym: Anthelminthika, Wurmmittel, Anthelmintic drugs
ProdukteAntihelminthika sind in Form von Tabletten, Kautabletten, als Suspensionen und Kapseln im Handel. Ivermectin ist in einer anderen Indikation auch als Creme erhältlich. Neben den Humanarzneimitteln sind zahlreiche Tierarzneimittel für Nutz- und Haustiere verfügbar. Einer der ältesten Wirkstoffe ist Piperazin, der heute allerdings nicht beim Menschen verwendet wird.
Struktur und EigenschaftenEs existieren verschiedene Grundkörper. Bei zahlreichen Wirkstoffen handelt es sich um Derivate von Benzimidazol. Das Beispiel zeigt Mebendazol:
Antihelminthika (ATC P02 ) haben antiparasitäre, antihelminthische, antiprotozoische und ovizide Eigenschaften. Sie zielen selektiv auf Stoffwechselprozesse der Parasiten ab, zum Beispiel auf die Zellteilung, Ionenkanäle oder die Muskelkontraktion (neuromuskuläre Transmission). Dadurch führen sie zu einer Abtötung oder einer Lähmung der Würmer, was ihre Elimination ermöglicht. Einige Wirkstoffe sind zusätzlich gegen Protozoen wirksam.
Antihelminthika werden für die Behandlung eines Befalls mit Würmern (Helminthen) eingesetzt. Seltener werden sie auch gegen Protozoen wie Giardia lamblia eingesetzt, also eukaryontische Einzeller.
DosierungDie Arzneimittel werden in der Regel peroral eingenommen. Die Dosis ist abhängig vom Alter, der Indikation und vom Körpergewicht. Die meisten Wirkstoffe sind hauptsächlich im Darm wirksam. Ein Anteil der Dosis kann jedoch abhängig vom Wirkstoff auch absorbiert werden. Die Behandlungsdauer muss beachtet werden und ob eine Wiederholung erforderlich ist.
Wirkstoffe- Albendazol (Zentel®)
- Ivermectin (Subvectin®)
- Mebendazol (Vermox®)
- Paromomycin (Humatin®)
- Pyrantel (Cobantril®)
Weitere Vertreter:
- Pyrvinium
- Niclosamid
- Diethylcarbamazin
- Zahlreiche Tierarzneimittel: z.B. Dichlorophen, Fenbendazol, Flubendazol, Levamisol, Oxantel, Praziquantel, Triclabendazol
Levamisol wird als gefährliches Streckmittel für Kokain missbraucht.
KontraindikationenDie vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Magen-Darm-Störungen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Aubry M.L., Cowell P., Davey M.J., Shevde S. Aspects of the pharmacology of a new anthelmintic: pyrantel. Br J Pharmacol, 1970, 38(2), 332-44 Pubmed
- Bennett A., Guyatt H. Reducing intestinal nematode infection: efficacy of albendazole and mebendazole. Parasitol Today, 2000, 16(2), 71-4 Pubmed
- Dourmishev A.L., Dourmishev L.A., Schwartz R.A. Ivermectin: pharmacology and application in dermatology. Int J Dermatol, 2005, 44(12), 981-8 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Falagas M.E., Bliziotis I.A. Albendazole for the treatment of human echinococcosis: a review of comparative clinical trials. Am J Med Sci, 2007, 334(3), 171-9 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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