Lenograstim Arzneimittelgruppen Immunstimulanzien G-CSFLenograstim ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Immunstimulanzien, der hauptsächlich zur Behandlung von Neutropenien eingesetzt wird. Es handelt sich um den biotechnologisch hergestellten humanen Granulozyten-koloniestimulierenden Faktor, der die Entstehung neutrophiler Granulozyten und ihre Freisetzung aus dem Knochenmark fördert. Im Unterschied zu Filgrastim ist Lenograstim mit G-CSF identisch und glykosyliert. Das Arzneimittel wird subkutan oder als Infusion verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schmerzen, Reaktionen an der Injektionsstelle und Fieber.
synonym: Lenograstimum, rHuG-CSF, G-CSF
ProdukteLenograstim ist als Injektions- / Infusionspräparat zugelassen (Granocyte®). Es ist in der Schweiz seit 1993 registriert.
Struktur und EigenschaftenLenograstim ist ein Protein aus 174 Aminosäuren, das biotechnologisch hergestellt wird. Die Sequenz entspricht dem humanen Granulozyten-koloniestimulierenden Faktor (G-CSF). Im Unterschied zu Filgrastim ist Lenograstim mit G-CSF identisch und glykosyliert.
WirkungenLenograstim (ATC L03AA10 ) fördert die Entstehung neutrophiler Granulozyten und ihre Freisetzung aus dem Knochenmark. Bereits nach 24 Stunden kann im Blut eine signifikante Erhöhung der Neutrophilen festgestellt werden. Es reduziert damit das Risiko für Infektionskrankheiten und für neutropenisches Fieber.
IndikationenLenograstim wird hauptsächlich zur Behandlung von Neutropenien eingesetzt (Abnahme der neutrophilen Granulozyten im Blut), zum Beispiel im Zusammenhang mit einer Chemotherapie.
DosierungGemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird als Infusion oder subkutane Injektion verabreicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Chemotherapie
- Myelodysplasie
- Chronische myeloische Leukämie
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenEine myelosuppressive zytotoxische Chemotherapie soll nicht am selben Tag verabreicht werden.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schmerzen, Reaktionen an der Injektionsstelle und Fieber.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Dunn C.J., Goa K.L. Lenograstim: an update of its pharmacological properties and use in chemotherapy-induced neutropenia and related clinical settings. Drugs, 2000, 59(3), 681-717 Pubmed
- Gunzer K., Clarisse B., Lheureux S., Delcambre C., Joly F. Contribution of glycosylated recombinant human granulocyte colony-stimulating factor (lenograstim) use in current cancer treatment: review of clinical data. Expert Opin Biol Ther, 2010, 10(4), 615-30 Pubmed
- Keating G.M. Lenograstim: a review of its use in chemotherapy-induced neutropenia, for acceleration of neutrophil recovery following haematopoietic stem cell transplantation and in peripheral blood stem cell mobilization. Drugs, 2011, 71(6), 679-707 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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