Kratzwunden Indikationen WundenKratzwunden sind oberflächliche Verletzungen der Haut, die sich in Blutungen, Rötungen und Schmerzen äussern. Zu den möglichen Komplikationen gehören Infektionen und Narben. Kratzwunden werden unter anderem von Tieren, Menschen und Dornen von Pflanzen zugefügt. Für die Behandlung wird die Wunde gereinigt und desinfiziert und die Blutung gestillt. Anschliessend wird die Wunde mit einer Wundauflage abgedeckt.
synonym: Scratch
SymptomeKratzwunden äussern sich in einer oberflächlichen Verletzung der Haut, in Blutungen, Rötungen und brennenden Schmerzen. Von Tieren zugefügte Kratzwunden sind oft strichförmig und gerötet.
Zu den möglichen Komplikationen gehören Infektionskrankheiten, eine Sepsis, eine verzögerte Wundheilung und Narben. Ein Beispiel hierfür ist die Katzenkratzkrankheit, eine bakterielle Infektionskrankheit, die von Katzen beim Kratzen und Beissen übertragen wird.
UrsachenEine häufige Ursache für Kratzwunden sind Haus- oder Nutztiere, welche Verletzungen mit ihren Krallen zufügen. Also beispielsweise Katzen, Hunde, Kaninchen und Vögel. Kratzwunden können auch von Menschen mit den Nägeln beabsichtigt oder unbeabsichtigt zugefügt werden, zum Beispiel bei einem Streit, infolge einer Selbstverletzung oder bei Juckreiz. Ein weiterer Auslöser sind die Dornen von Pflanzen.
DiagnoseDie Diagnose kann anhand der Patientengeschichte, der Symptome und der körperlichen Untersuchung gestellt werden.
Eine ärztliche Behandlung ist unter anderem in den folgenden Fällen angezeigt:
- Schwere, ausgedehnte und tiefe Verletzungen
- Kritische Lokalisation, zum Beispiel am Auge, im Gesicht oder im Genitalbereich
- Bei Wundheilungsstörungen, z.B. infolge eines Diabetes mellitus
- Einnahme von Antithrombotika („Blutverdünnung“)
- Unstillbare Blutung
- Fremdkörper in der Wunde, die nicht entfernt werden können.
Kratzwunden werden in der Regel nicht genäht. Dies auch aufgrund der Infektionsgefahr.
Behandlung- Die Hände waschen, bei der Behandlung einer anderen Person Handschuhe tragen.
- Wundreinigung mit lauwarmem Wasser oder vorzugsweise mit steriler Kochsalz- oder Ringerlösung. Grobe Verunreinigungen entfernen.
- Die Blutung mithilfe einer Kompression oder blutstillender Watte stillen.
- Wunddesinfektion mit einem Desinfektionsmittel. Keine topischen Antibiotika verwenden.
- Die Wunde mit einer geeigneten Wundauflage verschliessen, zum Beispiel einer Kompresse und selbstklebenden Gazebinden oder einem Pflaster.
- Bei Bedarf evtl. ein Schmerzmittel wie Paracetamol gegen die Schmerzen einnehmen, das die Blutgerinnung nicht beeinträchtigt.
- Den Verband regelmässig wechseln.
- Auf Zeichen einer Infektion überprüfen.
- Wundheilsalben, Hautpflegemittel und Narbensalben können zum Einsatz kommen, wenn die Verletzung nicht mehr blutet und nicht mehr offen ist.
- Status der Tetanusimpfung überprüfen.
- Fachliteratur
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.