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Kanülen Injektionsmaterial

Kanülen ist metallische Hohlzylinder, die auf einem Aufsatz auf Plastik befestigt sind, der meistens mit einer Spritze verbunden wird. Sie sind für die parenterale Verabreichung von Arzneimitteln oder für die Entnahme von Blut und anderen Körperflüssigkeiten vorgesehen. Kanülen unterscheiden sich in der Länge und im Aussendurchmesser (Gauge, G). Abhängig von der Grösse werden sie für unterschiedliche Zwecke verwendet. Kanülen müssen vorsichtig gehandhabt werden, damit keine Verletzungen entstehen und Krankheitserreger übertragen werden.

synonym: Injektionsnadeln, Injektionskanülen, Nadeln, Hypodermic needles

Produkte

Kanülen sind zum Beispiel in Apotheken und Drogerien als Medizinprodukte erhältlich. Die erste Injektion mit einer Spritze und Kanüle wurde im Jahr 1844 vom Arzt Francis Rynd in Dublin durchgeführt.

Definition und Eigenschaften

Kanülen sind dünne, längliche, sterile und pyrogenfreie Hohlzylinder aus Metall, die an der Spitze abgeschrägt und geschliffen sind. Am unteren Ende sind sie üblicherweise an einem Aufsatz aus Plastik befestigt, der auf eine Spritze aufgesteckt oder geschraubt werden kann (Luer-Verbindungssystem). Kanülen können zum Beispiel auch an einem Schlauch befestigt sein, z.B. bei einer Flügelkanüle (Butterfly).

Spritze mit Kanüle, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Kanülen sind mit einer Schutzkappe aus Plastik versehen, um sie vor Verunreinigungen zu bewahren und Stichverletzungen zu vermeiden. Sie sind einzeln verpackt, um die Sterilität nach der Herstellung zu gewährleisten.

Geschärfte und abgeschrägte Spitze einer Kanüle, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Länge und Durchmesser

Die verschiedenen Kanülen unterscheiden sich in der Länge und in der Breite, welche in der Regel in Millimetern angegeben werden. Eine Kanüle für die intramuskuläre Injektion hat beispielsweise eine Länge von 25 mm (2.5 cm) und eine Breite von 0.5 mm. Aufgrund der Schärfe, der geringen Breite und einer Silikonbeschichtung ist eine schmerzarme Verabreichung oder Entnahme möglich.

Die Breite bezieht sich auf den Aussendurchmesser der Hohlnadel. Sie wird mit dem Gauge-System (Birmingham Gauge) angegeben. Der englische Begriff Gauge (G) bedeutet Mass, Breite oder Durchmesser. In Bezug auf Kanülen bezieht sich G auf den Aussendurchmesser. Je grösser der G-Wert, desto kleiner ist der Aussendurchmesser und desto feiner ist die Kanüle. Das System definiert Masse zwischen 7 G bis 34 G, welche mit verschiedenen Farben kodiert und normiert sind.

Aussendurchmesser einer Kanüle, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Die Werte können in Tabellen nachgesehen werden. 30 G steht beispielsweise für einen Aussendurchmesser von 0.3 mm, also für eine feine Nadel. 20 G entspricht zum Beispiel 0.9 mm, 11 G entspricht 3.0 mm (dicke Nadel).

Es muss beachtet werden, dass die Längen variabel sind. Eine Kanüle mit 30 G kann also unterschiedliche Längen haben.

Unterschiedliche Kanülen zwischen 18 G und 30 G mit Farbkodierung, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Anwendungsgebiete

Kanülen sind für die parenterale Verabreichung vorgesehen, also insbesondere für Injektionen und Infusionen. Kurze Kanülen sind für die subkutane Injektion geeignet, mittlere für die intramuskuläre Injektion und lange z.B. zum Aufziehen der Zubereitungen aus Ampullen und Stechampullen. Kanülen dienen auch zur Entnahme von Körperflüssigkeiten, insbesondere von Blut aus den Gefässen (siehe im Artikel venöse Blutentnahme). Sie werden schliesslich auch für nichtmedizinische Zwecke verwendet, zum Beispiel im Labor oder in der Kunst.

Vorsichtsmassnahmen

Kanülen dürfen aus hygienischen Gründen und zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten nur einmal verwendet werden. Sie verlieren beim mehrmaligen Gebrauch zudem ihre Schärfe und die Injektion wird dadurch schmerzhafter. Gebrauchte Kanülen müssen in einer dafür vorgesehenen Entsorgungsbox entsorgt werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Stichverletzungen. Bei gebrauchten Kanülen besteht das Risiko für die Übertragung von Infektionskrankheiten. Spritzen mit Nadeln können auch als Waffen und für die Verabreichung von Rauschmitteln missbraucht werden.

siehe auch

Angst vor Spritzen, Knopfkanülen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 30.9.2024 geändert.
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