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Kälberflechte Indikationen Hautpilzinfektionen

Die Kälberflechte (Rinderflechte) ist eine vom Kalb oder Rind auf den Menschen übertragene entzündliche Pilzerkrankung der Haut, die vom Pilz Trichophyton verrucosum ausgelöst wird. Betroffen sind vor allem Menschen in landwirtschaftlichen Betrieben, die mit erkrankten Tieren in direkten Kontakt kommen. Behandelt wird der Infekt mit innerlich und/oder äusserlich angewendeten Pilzmitteln. Dieser Artikel bezieht sich auf die Erkrankung beim Menschen.

synonym: Rinderflechte, Trichophytie, Cattle Ringworm, Flechte, Diervet, Diarvets

Symptome

Bei der Kälberflechte handelt es sich um eine lokal begrenzte Pilzinfektion der Haut mit Vesikeln, Papeln und Pusteln. Die Haut ist innen hell und aussen von einem roten Ring umgeben. Typisch ist eine starke Entzündung. Betroffen sein können die Kopfhaut, das Gesicht, Nägel, der Bart und exponierte Hautregionen wie die Arme. Die Infektionen kommt weltweit vor, Fälle wurden unter anderem aus den USA, Kanada, Europa, Australien, Neuseeland und China gemeldet.

Ursachen

Die Kälberflechte ist eine Pilzinfektion, die hauptsächlich vom Hautpilz Trichophyton verrucosum ausgelöst wird. Auch andere Trichophyton-Arten wie Trichophyton mentagrophytes können die Erkrankung verursachen.

Übertragung

Es handelt sich um eine Zoonose, also um eine Erkrankung, die von Tieren auf Menschen übertragen wird. Rinder, insbesondere Kälber, sind das Hauptreservoir und selbst auch befallen, vor allem am Kopf und am Hals. Auch Schafe, Pferde und andere Tiere können erkranken. Kleine Hautverletzungen dienen als Eintrittspforte für den Pilz. Die Infektion wird auch von Mensch zu Mensch übertragen. Gemäss einigen Autoren soll sie sehr infektiös sein, andere halten diesen Übertragungsweg für weniger bedeutend. In der Literatur sind einige Fälle einer Übertragung von Mensch zu Mensch beschrieben.

Komplikationen

Zu den möglichen Komplikationen gehören sekundäre bakterielle Infektionen, systemische Pilzinfektionen mit Fieber, Lymphknotenschwellungen und weiteren Allgemeinsymptomen, sowie Haarausfall bei einem Befall des Haarbodens.

Risikofaktoren

Die Kälberflechte befällt vor allem Menschen in landwirtschaftlichen Betrieben, die mit den erkrankten Tieren in direkten Kontakt kommen, zum Beispiel Bauern, aber auch Tiermediziner. Sie kann auch nach Ferien auf einem Bauernhof auftreten.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt in ärztlicher oder hautärztlicher Behandlung. Die Diagnose wird häufig falsch gestellt, weil es sich um eine seltene Erkrankung handelt, die nur bestimmte Berufsgruppen betrifft. Zu den Fehldiagnosen gehören andere Hauterkrankungen wie zum Beispiel Ekzeme oder Schuppenflechte. Neben der Mikroskopie und Labortests ist die Anamnese wichtig.

Nicht medikamentöse Behandlung

Zur Vorbeugung sollen hygienische Massnahmen getroffen werden (Handschuhe tragen). Während der Erkrankung soll ein Verband angelegt werden, um die Ansteckungsgefahr zu verkleinern.

Medikamentöse Behandlung

Antimykotika sind äusserlich und innerlich angewendet wirksam gegen die Pilzinfektion. Bei den Azol-Antimykotika ist eine ausreichend lange Behandlungsdauer wichtig.

Evtl. topische Glucocorticoide zur Entzündungshemmung.

Evtl. Desinfektionsmittel, falls keine Antimykotika zur Verfügung stehen.

Bei Tieren wird von einigen Bauern Salicylvaseline 30 % lokal aufgetragen. Sie kann in Apotheken zubereitet werden.

siehe auch

Erysipeloid, Hautpilzinfektionen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.8.2023 geändert.
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