Ibrutinib Arzneimittelgruppen Kinasehemmer BTK-InhibitorenIbrutinib ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Kinasehemmer, der zur Behandlung eines Mantelzelllymphoms und weiterer Krankheiten eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Bruton-Tyrosinkinase, welche an der Pathogenese der Krankheit beteiligt ist. Die Kapseln oder Tabletten werden einmal täglich zur selben Tageszeit eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem Blutbildstörungen und Verdauungsstörungen. Ibrutinib ist ein Substrat von CYP3A und es sind entsprechende Arzneimittel-Wechselwirkungen möglich.
synonym: Ibrutinibum, PCI-32765
ProdukteIbrutinib ist in Form von Kapseln im Handel (Imbruvica®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2014 zugelassen. Filmtabletten wurden im Jahr 2019 registriert.
Struktur und EigenschaftenIbrutinib (C25H24N6O2, Mr = 440.5 g/mol) liegt als weisses Substanz vor, die in Wasser praktisch unlöslich ist.
WirkungenIbrutinib (ATC L01XE27 ) ist ein nicht kompetitiver (irreversibler) Hemmer der Bruton-Tyrosinkinase (BTK). Dieses Signalmolekül ist an der Pathogenese des Mantelzelllymphoms beteiligt. Ibrutinib hat eine terminale Halbwertszeit von etwa 15 Stunden.
Indikationen- Mantelzelllymphoms (MCL)
- Chronische lymphatische Leukämie (CLL)
- Morbus Waldenström
Gemäss der Fachinformation. Die Kapseln oder Tabletten werden einmal täglich immer zur selben Tageszeit eingenommen. Nicht mit Grapefruitsaft einnehmen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenIbrutinib wird von CYP3A metabolisiert und es sind entsprechende Wechselwirkungen mit CYP-Inhibitoren und -Induktoren möglich.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Thrombozytopenie, Durchfall, Neutropenie, Anämie, Müdigkeit, Muskelschmerzen, periphere Ödeme, Infektionen der oberen Atemwege, Übelkeit, Verletzungen, Geschmacksstörungen, Verstopfung, Bauchschmerzen, Dyspnoe, Hautausschlag, Erbrechen und Appetitmangel.
Literatur- Aalipour A., Advani R.H. Bruton's tyrosine kinase inhibitors and their clinical potential in the treatment of B-cell malignancies: focus on ibrutinib. Ther Adv Hematol, 2014, 5(4), 121-33 Pubmed
- Akinleye A., Chen Y., Mukhi N., Song Y., Liu D. Ibrutinib and novel BTK inhibitors in clinical development. J Hematol Oncol, 2013, 19, 6, 59 Pubmed
- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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