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Hydrochinon Arzneimittelgruppen Diphenole

Hydrochinon ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Diphenole, der in Form von Cremen für die symptomatische Behandlung melaninbedingter Hyperpigmentierungen der Haut eingesetzt wird. Die Effekte beruhen unter anderem auf der Hemmung der Oxidation von Tyrosin zu DOPA in den Melanozyten. Die Behandlungsdauer soll kurz gehalten werden. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen. Hydrochinon ist umstritten, weil es in Zellkulturen und im Tierversuch mutagene und klastogene Eigenschaften gezeigt hat.

synonym: Hydrochinonum, Hydroquinone

Produkte

Hydrochinon ist in der Schweiz als Arzneimittel als Creme (Kombinationspräparat) im Handel. In einigen Ländern sind auch Monopräparate verfügbar.

Struktur und Eigenschaften

Hydrochinon (C6H6O2, Mr = 110.1 g/mol) oder 1,4-Dihydroxybenzol liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser sehr gut löslich ist. Es gehört zu den Diphenolen oder Dihydroxybenzolen.

Wirkungen

Hydrochinon (ATC D11AX11 ) führt zu einer reversiblen Depigmentierung der Haut. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der enzymatischen Oxidation von Tyrosin zu 3,4-Dihydroxyphenylalanin (DOPA) und weiterer metabolischer Prozesse in Melanozyten. Sonnenlicht kann zu einer Repigmentierung führen.

Indikationen

Für die symptomatische Behandlung von melaninbedingten Hyperpigmentierungen der Haut.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die behandelten Hautstellen sollen nicht intensiver Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Die Behandlungsdauer soll kurz gehalten werden. Sie beträgt gemäss der Fachinformation durchschnittlich sieben Wochen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Hautreaktionen wie eine trockene Haut, Hautrötungen, ein Stechen, Brennen und allergische Reaktionen, inkl. einer allergischen Kontaktdermatitis. Hydrochinon kann eine blaue bis schwarze Verfärbung der Haut verursachen (Ochronose).

Hydrochinon ist umstritten, weil es in Zellkulturen und im Tierversuch mutagene und klastogene Eigenschaften gezeigt hat. Zudem ist es nephrotoxisch. In der Literatur wird deshalb auch empfohlen, es in der Dermatologie nicht mehr zu verwenden (z.B. Westerhof, Kooyers, 2005).

siehe auch

Phenole

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 15.4.2024 geändert.
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