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Genitale Chlamydieninfektion Indikationen Infektionskrankheiten Sexuell übertragbare Erkrankungen

Die genitale Chlamydieninfektion gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie wird vom Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht und äussert sich unter anderem in einer Entzündung der Harnröhre und des Gebärmutterhalses. Häufig verläuft sie jedoch auch symptomlos. Übertragen wird die Infektion beim Geschlechtsverkehr. Zu den möglichen Komplikationen gehören eine Unfruchtbarkeit der Frau und Gelenkschmerzen beim Mann. Zur Behandlung werden Antibiotika eingesetzt, in erster Linie Tetrazykline, Makrolide oder Chinolone.

synonym: Chlamydien, Chlamydieninfektionen, Chlamydia trachomatis, Chlamydiose

Symptome

Genitale Chlamydieninfektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Beim Mann äussert sich die Infektion als eitrige Entzündung der Harnröhre mit Ausfluss. Auch der Anus und die Nebenhoden können infiziert werden.

Bei der Frau werden meist die Harnröhre und der Gebärmutterhals betroffen. Zu den möglichen Symptomen gehören Rückenschmerzen, Unterbauchschmerzen, Harndrang, Brennen, Juckreiz, Ausfluss, Fieber, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Zwischenblutungen.

Häufig bleibt die Infektion jedoch symptomlos. Eine aufsteigende Erkrankung wird als Adnexitis oder im Englischen als Pelvic Inflammatory Disease bezeichnet und umschreibt eine Mitbeteiligung der Gebärmutter, der Eileiter und des Eierstocks. Infiziert wird teilweise auch das Bauchfell (Perihepatitis). Bei Neugeborenen äussert sich die Infektion als Neugeborenenbindehautentzündung und seltener als Lungenentzündung.

Ursache

Ursache der Erkrankung ist eine Infektion des Genitaltrakts mit dem Bakterium Chlamydia trachomatis (Chlamydiaceae, Serotypen D-K). Das kleine Bakterium mit unvollständigem Stoffwechsel vermehrt sich obligat intrazellulär und besitzt keine Peptidoglykanschicht. Die extrazelluläre und infektiöse Form, das sogenannte Elementarkörperchen, kann sich nicht teilen. Die intrazelluläre und sich vermehrende Form wird als Retikularkörperchen bezeichnet.

Übertragung

Die Erreger werden beim Geschlechtsverkehr übertragen. Eine spezielle Form der Übertragung stellt die Infektion der Neugeborenen während der Geburt dar. Ausserhalb des Körpers sterben Chlamydien schnell ab. Die Inkubationszeit reicht von einigen Tagen bis Wochen, selten bis zu Jahren. Zu den Risikofaktoren gehören ein junges Alter (Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 bis 24 Jahren), ungeschützter Geschlechtsverkehr und häufig wechselnde Sexualpartner.

Komplikationen

Die möglichen Komplikationen umfassen Unfruchtbarkeit der Frau, Narbenbildung, eine ektopische Schwangerschaft und chronische Beckenschmerzen. Als Folge der Infektion kann sich selten und vor allem bei Männern eine reaktive Arthritis und ein Reiter-Syndrom entwickeln.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt in ärztlicher Behandlung anhand der Patientenbefragung, der klinischen Symptome und mit verschiedenen laboranalytischen Methoden. Eine Diagnose, die ausschliesslich auf den Symptomen beruht, ist unzuverlässig.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung der Geschlechtskrankheit werden Kondome verwendet.

Medikamentöse Behandlung

Die aktuellen und früheren Sexualpartner müssen mitbehandelt werden, um eine erneute Infektion und eine weitere Verbreitung zu vermeiden. Zur medikamentösen Behandlung werden orale Antibiotika eingesetzt, für die unkomplizierte Infektion in der Regel entweder Tetrazykline, z.B. Doxycyclin oder Makrolide, z.B. Roxithromycin, Azithromycin und Erythromycin. Auch neuere Chinolone wie Ofloxacin und Levofloxacin kommen als Alternative in Frage. Azithromycin wird auch als 1000 mg-Einmaldosis verabreicht. Für die genauen Therapierichtlinien verweisen wir auf die Fachliteratur und die entsprechenden Arzneimittel-Fachinformationen.

siehe auch

Chlamydien, Papageienkrankheit (Chlamydophila psittaci), Lungenentzündung (Chlamydia pneumoniae), Bindehautentzündung, Tetrazykline, Makrolide, Chinolone, Gonorrhoe

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 13.7.2023 geändert.
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