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Dehydrochlormethyltestosteron Arzneimittelgruppen Anabole Steroide

Dehydrochlormethyltestosteron ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der anabolen Steroide, der als Dopingmittel missbraucht wird. In der ehemaligen DDR wurde systematisch und staatlich verordnet mit Oral-Turinabol® gedopt. Dehydrochlormethyltestosteron fördert den Muskelaufbau und erhöht die körperliche Leistungsfähigkeit. Von einem Missbrauch ist aufgrund der unerwünschten Wirkungen und des Risikos für eine Leberschädigung dringend abzuraten.

synonym: Oral-Turinabol®, Turinabol®

Produkte

In der Schweiz sind keine Arzneimittel mit Dehydrochlormethyltestosteron im Handel. Der Wirkstoff wurde in den 1960er-Jahren lanicert und von der staatlichen VEB Jenapharm mit Sitz im thüringischen Jena vertrieben (Oral-Turinabol® Tabletten).

Struktur und Eigenschaften

Dehydrochlormethyltestosteron (C20H27ClO2, Mr = 334.9 g/mol) ist ein chloriertes Derivat von Methyltestosteron.

Wirkungen

Dehydrochlormethyltestosteron hat anabole und androgene Eigenschaften. Es fördert den Muskelaufbau und erhöht die körperliche Leistungsfähigkeit. Die Effekte beruhen auf der Bindung an intrazelluläre Androgen-Rezeptoren.

Indikationen

Es existieren keine medizinischen Indikationen mehr.

Missbrauch

Dehydrochlormethyltestosteron kann als Dopingmittel für den Leistungssport missbraucht werden. Die Verabreichung ist gemäss der Dopingliste sowohl während als auch zwischen den Wettkämpfen verboten.

Das Anabolikum wurde in der ehemaligen DDR systematisch und grossflächig als Dopingmittel verwendet. Es wurde sogar weiblichen Sportlerinnen und Mädchen verabreicht, die daraufhin eine Vermännlichung zeigten. Das Dopingprogramm war erfolgreich und wurde fast in allen Disziplinen eingesetzt.

Unerwünschte Wirkungen

Neben den typischen Nebenwirkungen der → anabolen Steroide wurden insbesondere auch gefährliche Leberschädigungen beobachtet.

siehe auch

Anabole Steroide

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 9.5.2016 geändert.
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