Certolizumab Arzneimittelgruppen TNF-alpha-InhibitorenCertolizumab ist ein selektiv immunsuppressiver und entzündungshemmender Wirkstoff aus der Gruppe der TNF-alpha-Inhibitoren, der zur Behandlung eines Morbus Crohn, der rheumatoiden Arthritis, der Psoriatische Arthritis und der axialen Spondyloarthritis eingesetzt wird. Die Injektionslösung wird alle zwei bis vier Wochen subkutan gespritzt. Es handelt sich um einen Antikörper, der das proinflammatorische Zytokin TNF-alpha bindet und seine Effekte aufhebt. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Infektionskrankheiten und Hautausschläge. Das Arzneimittel kann selten schwere Infektionen und maligne Erkrankungen verursachen.
synonym: Certolizumabum pegolum, Certolizumab pegol
ProdukteCertolizumab ist als Injektionslösung im Handel (Cimzia®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2007 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenCertolizumab ist das Fab'-Fragment eines rekombinanten, humanisierten Antikörper. Er ist mit Polyethylenglykol (PEG) konjugiert und wird deshalb auch als Certolizumab pegol bezeichnet.
Bindung des Fab-Fragments von Certolizumab (rot) an TNF-α (blau). PDB: 5WUX.
WirkungenCertolizumab (ATC L04AB05 ) hat selektiv immunsuppressive und entzündungshemmende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der hochaffinen Bindung an das proinflammatorische Zytokin TNF-alpha und der Hemmung der Bindung an seine Rezeptoren. Die Halbwertszeit beträgt etwa zwei Wochen. TNF-alpha ist an verschiedenen Autoimmunerkrankungen beteiligt.
Indikationen
- Morbus Crohn
- Rheumatoide Arthritis
- Psoriasis-Arthritis
- Axiale Spondyloarthritis
- Plaque-Psoriasis
Gemäss der Fachinformation. Die Injektionslösung wird alle zwei bis vier Wochen subkutan verabreicht.
KontraindikationenCertolizumab ist bei einer Überempfindlichkeit, einer aktiven Tuberkulose oder anderen schweren Infektionskrankheiten und bei einer Herzinsuffizienz kontraindiziert. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenCertolizumab soll nicht mit den Biologika Anakinra oder Abatacept kombiniert werden.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Infektionskrankheiten und Hautausschläge. Zahlreiche weitere Nebenwirkungen sind möglich. Das Arzneimittel kann selten schwere Infektionen und maligne Erkrankungen verursachen.
siehe auchRheumatoide Arthritis, Morbus Crohn
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Deeks E.D. Certolizumab pegol: a review of its use in the management of rheumatoid arthritis. Drugs, 2013, 73(1), 75-97 Pubmed
- Goel N., Stephens S. Certolizumab pegol. MAbs, 2010, 2(2), 137-47 Pubmed
- Ruiz Garcia V., Jobanputra P., Burls A., Cabello J.B., Gálvez Muñoz J.G., Saiz Cuenca E.S., Fry-Smith A. Certolizumab pegol (CDP870) for rheumatoid arthritis in adults. Cochrane Database Syst Rev, 2011, CD007649 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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