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Bitterorange Phytopharmaka Drogenliste

Die Bitterorange (Pomeranze) ist ein immergrüner Baum aus der Familie der Rautengewächse. In der Pharmazie werden hauptsächlich die Bitterorangenblüten und die Bitterorangenschalen genutzt. Die getrockneten Blüten werden als Beruhigungsmittel eingesetzt. Die Schalen werden für die Herstellung von Bittermitteln verwendet, die bei Appetitlosigkeit und zur Anregung der Verdauung verabreicht werden. Bitterorangen spielen auch als Lebensmittel eine Rolle, zum Beispiel für die Herstellung der britischen Bitterorangenkonfitüre und für Orangeat.

synonym: Pomeranze, Bitter orange, Sevilla-Orange, Citrus x aurantium

Produkte

Zubereitungen aus Pflanzenteilen der Bitterorange sind in Apotheken und Drogerien erhältlich. Dazu gehört zum Beispiel der Orangenblütentee, das ätherische Öl und Arzneimittel mit dem Orangenschalenextrakt.

Siehe auch im Artikel Orange (Süssorange).

Pflanze

Die Bitterorange oder Pomeranze (Citrus aurantium L. ssp. aurantium oder Citrus × aurantium) aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae) ist ein immergrüner Baum, der aus Asien stammt und heute in Ländern mit einem warmen Klima angebaut wird, zum Beispiel im Mittelmeerraum. Im Unterschied zu den Süssorangen, die in Lebensmittelgeschäften verkauft werden, sind die Früchte kleiner, dunkler, weisen mehr Furchen auf und haben eine dickere Schale. Das Fruchtfleisch enthält viele Samen und der Geschmack ist sauer und bitter.

Arzneidrogen

Als Arzneidroge werden am häufigsten die Bitterorangenblüten (Aurantii amari flos) verwendet, die ganze, getrocknete, ungeöffnete Blüte der Pflanze. Das Arzneibuch fordert einen Mindestgehalt an Flavonoiden, berechnet als Naringin.

Des Weiteren ist auch die Bitterorangenschale offizinell (Aurantii amari epicarpium et mesocarpium), das getrocknete, teilweise vom weissen, schwammigen Gewebe des Mesokarps und Endokarps befreite Epikarp und Mesokarp der reifen Frucht der Pflanze. Das Arzneibuch fordert einen Mindestgehalt an ätherischem Öl.

Aus den Arzneidrogen werden Extrakte, Sirupe und Teemischungen hergestellt, z.B. die Bitterorangenschalentinktur PhEur und der Beruhigende Tee PH.

Vor allem als Lebensmittel werden auch weitere Pflanzenteile eingesetzt.

Getrocknete Orangenblüten, zum Vergrössern anklicken. Foto © PharmaWiki

Inhaltstoffe

Zu den Inhaltstoffen gehören:

Wirkungen

Den Orangenblüten werden beruhigende und anxiolytische Eigenschaften zugeschrieben. Zubereitungen aus der Schale sind appetitanregend und verdauungsfördernd.

Des Weiteren haben die Zubereitungen gesundheitsfördernde Effekte und sind unter anderem antioxidativ, antitumoral, antidiabetisch und antimikrobiell.

Anwendungsgebiete

Aus Bitterorangenschalen werden auch Konfitüren zubereitet, die für Grossbritannien typisch sind. Auch das Orangeat stammt von den Schalen der Bitterorange.

Aufgrund seiner strukturellen Ähnlichkeiten wird p-Synephrin als Ersatz für Ephedrin verwendet, zum Beispiel gegen Übergewicht. Es ist jedoch umstritten und soll nicht bei Herzkrankheiten eingesetzt werden. In der Schweiz unterlag Oxedrin der Rezeptpflicht (ausser Handel).

Dosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Die Blüten werden als Aufguss zubereitet.

siehe auch

Oxedrin, Orange, Diosmin und Hesperidin

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 5.6.2024 geändert.
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