Katzenkratzkrankheit Indikationen InfektionskrankheitenDie Katzenkratzkrankheit ist eine Infektionskrankheit, die vom Bakterium Bartonella henselae verursacht wird. Sie wird in der Regel von jungen Hauskatzen beim Kratzen und Beissen auf den Menschen übertragen und geht nach einigen Monaten von alleine wieder vorbei. Die zwei klassischen Leitsymptome sind eine regionale Lymphknotenentzündung und eine Papel an der verletzen Hautstelle. Die Erkrankung kann jedoch seltener auch einen atypischen Verlauf nehmen und verschiedene Organe betreffen. Zur symptomatischen Behandlung werden Schmerzmittel wie Paracetamol und Ibuprofen eingesetzt. Antibiotika werden nur bei einem schweren Verlauf empfohlen.
synonym: Bartonella henselae, Cat Scratch Disease, CSD, Bartonellose, Katzenkratzfieber
SymptomeDie klassische Katzenkratzkrankheit äussert sich zunächst in einer roten Papel oder Pustel an der Stelle, an welcher die Katze gekratzt oder gebissen hat. Bald kommt eine lokale Lymphknotenentzündung und -schwellung (Lymphadenitis) an der Körperhälfte mit der Verletzung hinzu, häufig an der Achsel oder am Hals. Betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche. Weitere, unspezifische Beschwerden werden beobachtet, unter anderem:
Bei einem atypischen Verlauf können seltener auch die Augen, die Brust, die Leber und die Milz, das Herz, die Lunge, die Knochen, das Nervensystem, die Hirnhäute und weitere Organe beteiligt sein. Zahlreiche, auch schwere Krankheitsbilder sind möglich. Bei Immunsupprimierten kann es zu einem schweren und systemischen Verlauf kommen (z.B. bei AIDS, bei der Einnahme von Immunsuppressiva).
UrsachenDie Erkrankung wird vom gramnegativen, intrazellulären und aeroben Bakterium Bartonella henselae und weiteren Bakterien der Gattung Bartonella verursacht. Bis zur Hälfte aller Katzen weisen Antikörper gegen den Erreger auf, jede zehnte Katze soll die Bakterien in sich tragen, in Wildkatzen und verwilderten Katzen ist der Anteil sogar noch höher (30 %). Die Tiere sind gesund, auch wenn sie Träger des Bakteriums sind.
ÜbertragungDie Übertragung erfolgt in der Regel von jungen Hauskatzen auf den Menschen, z.B. über Bisse, Kratzer oder beim Ablecken verletzter Haut. Die Erreger finden sich im Speichel der Katze und im Kot von Katzenflöhen (Ctenocephalides felis), welche für die Übertragung zwischen Katzen verantwortlich sind. Menschen sind hingegen nicht ansteckend. Es ist bekannt, dass seltener auch andere Tiere wie Affen und Hunde sowie Zecken die Infektion weitergeben können. Die Erkrankung tritt im Mittel innert zwei Wochen nach der Verletzung auf.
DiagnoseDie Diagnose erfolgt in ärztlicher Behandlung anhand der klinischen Symptome und mit Labormethoden. Wichtig ist Anamnese. Andere Erkrankungen, die eine Lymphknotenvergrösserung oder unspezifische Krankheitsbeschwerden verursachen, müssen ausgeschlossen werden.
VorbeugungNach einer Verletzung durch Katzen sollte die Wunde gut gereinigt und desinfiziert werden. Derzeit ist keine Impfung verfügbar. Immunsupprimierte sollten nicht mit Katzen spielen oder sie zuverlässig von Flöhen entwesen. Nach dem Kontakt mit den Tieren die Hände regelmässig gut mit Wasser und Seife waschen.
BehandlungDie klassische Erkrankung geht in der Regel innert etwa 2 bis 6 Monaten von alleine zurück und wird nur symptomatisch behandelt. Gegen Fieber und Schmerzen können Paracetamol, Ibuprofen oder andere Schmerzmittel eingesetzt werden.
Die entzündeten und geschwollenen Lymphknoten werden mit kühlen Auflagen lokal behandelt. Zu einer Schmerzerleichterung führt auch eine Aspiration, bei welcher Flüssigkeit durch eine Nadel aus den Knoten abgesogen wird.
Antibiotika werden nur bei einer komplizierten und schweren Erkrankung empfohlen. In der Literatur werden unter anderem Makrolide (Azithromycin, Clarithromycin), Aminoglykoside (Gentamicin), Chinolone (Ciprofloxacin), Cotrimoxazol und Rifampicin erwähnt.
siehe auchKatzenfloh, Katzenallergie, Kratzwunden
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Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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