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Blut im Urin Indikationen

Blut im Urin ist ein häufiger Befund in der Medizin, der die Patientinnen und Patienten beunruhigt. Es wird zwischen einer makroskopischen und mikroskopischen Hämaturie unterschieden, wobei bei der Makrohämaturie eine Harnverfärbung sichtbar ist. Typische Ursachen sind Harnwegsinfektionen, Nierensteine sowie Prostata- und Nierenerkrankungen. Auch Krebserkrankungen kommen als Auslöser in Frage, zum Beispiel ein Prostata- und Blasenkrebs. Zahlreiche Medikamente können als unerwünschte Wirkung eine Hämaturie verursachen oder verschlimmern. Blut im Urin kann harmlos sein, aber auch einen Hinweis auf eine schwere Krankheit geben.

synonym: Hämaturie, Makrohämaturie, Mikrohämaturie, Hematuria

Symptome

Bei der Makrohämaturie (makroskopische Hämaturie) zeigt sich eine rote Verfärbung des Urins. Bereits ein Milliliter Blut auf einen Liter Urin kann zu einer sichtbaren Verfärbung führen.

Bei der Mikrohämaturie (mikroskopische Hämaturie) finden sich so wenig Erythrozyten, dass sie nur mit einem Mikroskop oder mit einem Schnelltest nachweisbar sind.

Weil eine Hämaturie von schweren Krankheiten verursacht werden, sind die Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen oft beunruhigt. Die Hämaturie ist in der Medizin aber ein häufiger Befund, der auch harmlos und gutartig sein kann.

Mikro- und Makrohämaturie, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Ursachen

Als Hämaturie wird das Vorkommen von roten Blutkörperchen im Urin bezeichnet. Eine häufige Ursache ist die Blasenentzündung bei der Frau sowie andere Harnwegsinfektionen wie eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis).

Auch Steine in den Harnwegen, eine Prostatavergrösserung und ein Prostatakrebs führen oft zu Blut im Urin.

Weitere Ursachen sind die Regelblutung bei der Frau, intensiver Sport, Verletzungen, andere Infektionskrankheiten, Fremdkörper (wie Katheter), Krebserkrankungen wie ein Blasenkarzinom, eine Sichelzellanämie und Nierenerkrankungen.

Auch zahlreiche Medikamente kommen als Auslöser in Frage, darunter häufig verschriebene und konsumierte. Dazu gehören Antithrombotika („Blutverdünner“) wie beispielsweise Rivaroxaban oder Phenprocoumon sowie NSAR wie Diclofenac und Ibuprofen. Weitere Beispiele sind die nephrotoxischen Aminoglykoside, das Gichtmittel Allopurinol und das Zytostatikum Cyclophosphamid.

Bei den Antikoagulantien und NSAR muss beachtet werden, dass sie das Symptom verschlimmern können, ohne die eigentliche Ursache darzustellen! Die Medikamentenanamnese reicht für die Diagnose nicht aus.

Die Hämaturie ohne erkennbaren Grund und Symptome ist ein häufiger Zufallsbefund (asymptomatische Mikrohämaturie).

Eine harmlose Rotverfärbung ohne Blut wird von Lebensmitteln und Arzneimitteln ausgelöst (siehe im Artikel Urinfarbe).

Diagnose

Die Diagnose wird anhand der Patientengeschichte, der Medikamentenanamnese, der körperlichen Untersuchung, mit Labormethoden (z.B. Schnelltests mit Teststreifen, Urinuntersuchung, Kultur) und bildgebenden Verfahren wie einer Sonografie (Ultraschall) gestellt. Eine Makrohämaturie ist ein Risikofaktor für Krebserkrankungen.

Es ist wichtig, auf die Begleitsymptome zu achten, wie beispielsweise Schmerzen und ein Brennen bei der Harnentleerung, Fieber oder einen Gewichtsverlust.

Behandlung

Die Behandlung ist von der Ursache abhängig.

siehe auch

Blut, Urinfarbe

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 6.1.2025 geändert.
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