Pimecrolimus Arzneimittelgruppen Topische CalcineurinhemmerPimecrolimus ist ein immunsuppressiver und entzündungshemmender Wirkstoff aus der Gruppe der topischen Calcineurinhemmer. Es wird als Mittel der 2. Wahl zur äusserlichen Behandlung der atopischen Dermatitis (Neurodermitis) eingesetzt. Die Creme wird zweimal täglich dünn aufgetragen. Eine Langzeitbehandlung ohne Unterbruch ist nicht angezeigt und während der Behandlung ist ein guter Sonnenschutz notwendig. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen an der Anwendungsstelle wie Brennen, Reizungen, Juckreiz, Rötungen und Hautinfektionen. Sehr selten wurde über die Entstehung von Hautkrebs und Lymphomen berichtet. Ob allerdings tatsächlich ein Zusammenhang besteht, ist umstritten.
synonym: Pimecrolimusum
ProduktePimecrolimus ist als Creme im Handel (Elidel®). Sie ist in der Schweiz seit dem Jahr 2003 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenPimecrolimus (C43H68ClNO11, Mr = 810.5 g/mol) ist ein lipophiles Macrolactam-Derivat von Ascomycin, ein Ethylanalog von Tacrolimus. Es liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser unlöslich ist.
WirkungenPimecrolimus (ATC D11AX15 ) hat immunsuppressive und entzündungshemmende Eigenschaften. Es hemmt die Calciumabhängige Phosphatase Calcineurin und damit die T-Zell-Aktivierung und -Proliferation sowie die Synthese von entzündungsfördernden Zytokinen.
IndikationenAls Mittel der 2. Wahl zur Behandlung der leichten bis mittelschweren atopischen Dermatitis. Das Arzneimittel kann bei Kindern ab 2 Jahren angewandt werden. In der Literatur sind weitere Anwendungsgebiete beschrieben, für welche die Creme bisher aber nicht zugelassen ist.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Creme wird zweimal täglich dünn auf die betroffenen Stellen aufgetragen und leicht einreiben.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenPimecrolimus wird von CYP3A4 metabolisiert. Wechselwirkungen mit systemisch angewandten Wirkstoffen sind unwahrscheinlich. Es wird empfohlen, Impfstoffe während behandlungsfreier Intervalle durchzuführen. Von einer gleichzeitigen Behandlung mit Glucocorticoiden oder anderen immunsuppressiven Therapien ist abzusehen. Eine Alkoholintoleranz wurde selten beobachtet, weshalb Alkohol nur mit Vorsicht konsumiert werden sollte.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen an der Anwendungsstelle wie Brennen, Reizungen, Juckreiz, Rötungen und Hautinfektionen. Sehr selten wurde über die Entstehung von Hautkrebs und Lymphomen berichtet. Ob allerdings tatsächlich ein Zusammenhang besteht, ist umstritten.
siehe auchCheckliste für die Beratung von Patientinnen und PatientenDownload: Checkliste_Pimecrolimus.pdf
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Ashcroft D.M., Chen L.C., Garside R., Stein K., Williams H.C. Topical pimecrolimus for eczema. Cochrane Database Syst Rev, 2007, CD005500 Pubmed
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- Hebert A.A. Review of pimecrolimus cream 1% for the treatment of mild to moderate atopic dermatitis. Clin Ther, 2006, 28(12), 1972-82 Pubmed
- Langley R.G., Luger T.A., Cork M.J., Schneider D., Paul C. An update on the safety and tolerability of pimecrolimus cream 1%: evidence from clinical trials and post-marketing surveillance. Dermatology, 2007, 215 Suppl 1, 27-44 Pubmed
- Meurer M., Lubbe J., Kapp A., Schneider D. The role of pimecrolimus cream 1% (Elidel)) in managing adult atopic eczema. Dermatology, 2007, 215 Suppl 1, 18-26 Pubmed
- Werfel T. Topical use of pimecrolimus in atopic dermatitis: update on the safety and efficacy. J Dtsch Dermatol Ges, 2009, 7(9), 739-42 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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