Dinoproston Arzneimittelgruppen ProstaglandineDinoproston ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Prostaglandine, der dem natürlichen Prostaglandin E2 entspricht. Es löst Wehen aus, führt zu einer Reifung der Zervix und wird zur Geburtseinleitung beim oder nahe beim Termin eingesetzt. Das Arzneimittel wird vaginal in das hintere Scheidengewölbe verabreicht. Gleichzeitig sollen keine anderen wehenfördernden Mittel eingesetzt werden. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören die fötale Notlage (fetal distress), eine veränderte fötale Herzrate, abnormale Uteruskontraktionen, ein Wärmegefühl in der Vagina, Erbrechen, Durchfall, Übelkeit, Fieber, Kopf- und Rückenschmerzen.
syonym: Dinoprostonum PhEur, Prostaglandin E2, PGE2
ProdukteDinoproston ist als Vaginalinsert und Vaginaltabletten im Handel (Propess®, Prostin E2®). In einigen Ländern ist es auch als Vaginalgel und als Vaginalzäpfchen verfügbar. Dinoproston ist in der Schweiz seit dem Jahr 1986 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenDinoproston (C20H32O5, Mr = 352.5 g/mol) entspricht dem natürlichen Prostaglandin E2. Es liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist.
WirkungenDinoproston (ATC G02AD02 ) löst rhythmische Uteruskontraktionen aus, welche zur Geburtseinleitung führen. Es fördert zudem die Reifung der Zervix. Der Wirkstoff wird über die Vaginalschleimhaut in das Blut aufgenommen. Er wird rasch metabolisiert und hat eine kurze Halbwertszeit im Minutenbereich.
IndikationenZur Geburtseinleitung am Termin oder nahe am Termin mit ausreichender Geburtsreife der Zervix (ab der 38. Schwangerschaftswoche).
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden vaginal in das hintere Scheidengewölbe verabreicht.
KontraindikationenBei der Anwendung müssen zahlreiche Vorsichtsmassnahmen beachtet werden. Die vollständigen Angaben zu Vorsichtsmassnahmen und Wechselwirkungen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenEine gleichzeitige Anwendung anderer wehenfördernder Mittel wird nicht empfohlen. Bei der nachfolgenden Anwendung von Oxytocin muss ein ausreichender zeitlicher Abstand eingehalten werden. Nicht steroidale Entzündungshemmer (NSAR) können die Wirkungen von Dinoproston abschwächen und sollen gegebenfalls abgesetzt werden.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören die fötale Notlage (fetal distress), eine veränderte fötale Herzrate, abnormale Uteruskontraktionen, ein Wärmegefühl in der Vagina, Erbrechen, Durchfall, Übelkeit, Fieber, Kopf- und Rückenschmerzen.
siehe auch- Nicht zu verwechseln mit Dinoprost (Tierarzneimittel)!
- Misoprostol
- Geburtseinleitung
- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Austin S.C., Sanchez-Ramos L., Adair C.D. Labor induction with intravaginal misoprostol compared with the dinoprostone vaginal insert: a systematic review and metaanalysis. Am J Obstet Gynecol, 2010, 202(6), 624 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Rath W. A clinical evaluation of controlled-release dinoprostone for cervical ripening - a review of current evidence in hospital and outpatient settings. J Perinat Med, 2005, 33(6), 491-9 Pubmed
- Tathem K., Harris L.J., O'Rourke P., Kimble R.M. Dinoprostone vaginal pessary for induction of labour: Safety of use for up to 24 h. Aust N Z J Obstet Gynaecol, 2012 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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