Unterdosierung PharmakokinetikDefinition und Ursachen
Eine Unterdosierung bedeutet, dass eine zu tiefe Dosis eines Arzneimittels verabreicht wird, um einen ausreichenden pharmakologischen Effekt zu erzielen. Werden einem Erwachsenen beispielsweise nur 10 mg des Schmerzmittels Paracetamol gegeben, ist nicht mit einer Schmerzlinderung oder Fiebersenkung zu rechnen. Die übliche Einzeldosis beträgt 500 bis 1000 mg.
Der Grund dafür ist, dass keine ausreichende Plasmakonzentration erreicht wird und zu wenig Wirkstoff zu den Drug Targets im Körper gelangt. Die Wirkstoffkonzentration befindet sich nicht im therapeutischen Fenster.
Die Folge ist, dass die Krankheit nicht oder nicht ausreichend behandelt wird, was für die Patientinnen und Patienten leichte bis gravierende Folgen haben kann. Unterdosierungen können im schlimmsten Fall eine stationären Aufenthalt im Krankenhaus erforderlich machen oder sogar einen tödlichen Ausgang nehmen. Sie sind deshalb ähnlich gefährlich wie eine Überdosierung.
Die Gründe für Unterdosierungen sind vielfältig. Dazu gehören Fehler der Patientinnen und Patienten und der Fachpersonen, falsche Berechnungen und Angaben, Angst vor Medikamenten, eine übertriebene Vorsicht, eine unzureichende Therapietreue und ein zu langes Dosierungsintervall.
Unterdosierungen können auch entstehen, wenn die Dosis zwar korrekt ist, der Wirkstoff aber aufgrund von Interaktionen oder eines erhöhten Metabolismus den Zielort nicht erreicht.
Unterdosierung und Überdosierung, Illustration © PharmaWiki
siehe auchÜberdosierung, Therapeutische Breite, Plasmakonzentration, Bioverfügbarkeit
Literatur- Fachliteratur
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