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Typhusimpfung Arzneimittelgruppen Impfungen

Ein oraler Typhusimpfstoff ist eine Zubereitung mit lebenden und abgeschwächten Typhusbakterien zur aktiven Immunisierung von Typhus. Die Kapseln werden an den Tagen 1, 3 und 5 mindestens 1 Stunde vor dem Essen mit Wasser eingenommen. Der Schutz beginnt 10-14 Tage nach der letzten Dosis. Empfohlen wird eine Einnahme 2-3 Wochen vor der Abreise in ein Risikogebiet wie zum Beispiel Indien. Der Impfstoff gilt als gut verträglich. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschlag.

synonym: Typhus-Impfstoff, Salmonella typhi viva Stamm Ty 21a, Ty21a

Produkte

Der Typhusimpfstoff ist in der Schweiz in Form von magensaftresistenten Kapseln im Handel (Vivotif®) und seit dem Jahr 1980 zugelassen. Die Kapseln müssen im Kühlschrank zwischen 2 bis 8 °C gelagert werden.

Injizierbare Vi-Polysaccharid-Typhusimpfungen (Typhim Vi®) und Vivotif® L, eine flüssige Zubereitung von Vivotif®, sind in der Schweiz nicht erhältlich, können aber unter Berücksichtigung der Vorschriften von einer Apotheke aus dem Ausland importiert werden.

Struktur und Eigenschaften

Das Arzneimittel enthält abgeschwächte, lebende Bakterien vom Typ Salmonella typhi Stamm Ty21a. Dieser Stamm wurde durch mehrere Mutationen gewonnen und zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass er die Lipopolysaccharide (LPS) nur unzureichend bilden kann.

Wirkungen

Der Typhus-Impfstoff (ATC J07AP01 ) stimuliert im Darm die lokale Immunantwort und vermittelt eine humorale und zelluläre Immunität. Der Schutz beginnt 10 bis 14 Tage nach der letzten Dosis und hält mindestens 1 Jahr an. Bei einem ständigem Aufenthalt in einem Risikogebiet (z.B. Indien) wird eine Wiederholung nach 3 Jahren, ansonsten nach 1 Jahr empfohlen. Die Wirksamkeit liegt gemäss der WHO bei etwa 53-78%.

Indikationen

Zur oralen, aktiven Immunisierung gegen Typhus (Typhus abdominalis). Der Impfstoff kann bei Kindern nach dem fünften Geburtstag eingesetzt werden. Die Impfung sollte idealerweise 2 bis 3 Wochen vor der Abreise in ein Risikogebiet stattfinden.

Dosierung

Gemäss der Arzneimittel-Fachinformation. Die Kapseln werden an den Tagen 1, 3 und 5 mindestens 1 Stunde vor dem Essen mit Wasser eingenommen. Das Wasser darf nicht zu heiss sein und die Körpertemperatur (37 °C) nicht übersteigen. Bei Schluckschwierigkeiten kann die ungeöffnete Kapsel mit einem Löffel Joghurt verabreicht werden (Auskunft des Unternehmens).

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Antibiotika können die Wirkung des Impfstoffs abschwächen, weil sie die Bakterien abtöten. Eine Malariaprophylaxe sollte frühestens nach 3 Tagen beginnen und nicht gleichzeitig verabreicht werden.

Unerwünschte Wirkungen

Der Impfstoff gilt als gut verträglich. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Typhus-ähnliche Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschlag. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Unwohlsein, Schüttelfrost, Schwindel, Kribbeln, Muskel- und Gelenkschmerzen und allergische Reaktionen.

siehe auch

Typhus

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 25.5.2022 geändert.
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