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Rivastigmin Arzneimittelgruppen Indirekte Parasympathomimetika

Rivastigmin ist ein cholinerger Wirkstoff aus der Gruppe der Cholinesterase-Hemmer, der zur symptomatischen Behandlung einer Demenz im Zusammenhang mit der Alzheimer- oder Parkinson-Erkrankung eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des Acetylcholin-Abbaus im Gehirn. Rivastigmin wird in Form von Kapseln, als Lösung oder transdermales Pflaster verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit. Das Pflaster kann lokale Hautreaktionen verursachen.

synonym: Rivastigminum PhEur, Rivastigmini hydrogenotartras PhEur, Rivastigminhydrogenotartrat

Produkte

Rivastigmin ist in Form von Kapseln, als Lösung zum Einnehmen und transdermales Pflaster im Handel (Exelon®, Generika). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1997 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Rivastigmin (C14H22N2O2, Mr = 250.3 g/mol) ist ein Phenylcarbamat. Es liegt in den oralen Formen als Rivastigminhydrogenotartrat vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser sehr leicht löslich ist.

Wirkungen

Rivastigmin (ATC N06DA03 ) hat indirekt cholinerge Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der selektiven und pseudo-irreversiblen Hemmung der Acetyl- und Butyrylcholinesterase, was zu einer Hemmung des Acetylcholin-Abbaus führt.

Wirkmechanismus der Parasympathomimetika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Symptomatische Behandlung von leichter bis mittelschwerer Demenz bei der Alzheimer- oder Parkinson-Krankheit.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die oralen Formen sollen mit den Mahlzeiten eingenommen werden. Das transdermale Pflaster wird einmal täglich auf gesunde Haut aufgeklebt. Die Stelle soll täglich gewechselt werden, um Hautirritationen vorzubeugen.

Tipps zur Verabreichung: siehe unter Verabreichen von TTS

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Rivastigmin interagiert kaum mit Cytochromen und wird hauptsächlich von Esterasen abgebaut. Deshalb sind keine entsprechenden Wechselwirkungen zu erwarten.

Rivastigmin sollte aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften nicht zusammen mit Parasympathomimetika und Parasympatholytika (Anticholinergika) gegeben werden. Rivastigmin kann die Wirkungen von Muskelrelaxantien vom Succinylcholintyp verstärken.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit.

Weitere häufige Nebenwirkungen sind Bauchschmerzen, Dyspepsie, Erregung, Verwirrtheit, Angst, Gewichtsverlust, Schwitzen, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Tremor, Müdigkeit, Asthenie und Unwohlsein.

Das Pflaster kann lokale Reaktionen an der Verabreichungsstelle wie Juckreiz und Rötungen hervorrufen.

siehe auch

Parasympathomimetika

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 25.5.2023 geändert.
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