Pentoxyverin


synonym: Pentoxyverinum, Pentoxyverincitrat, Pentoxyverini hydrogencitras PhEur, Pentoxyverine, Carbetapentan, Carbetapentane
ProduktePentoxyverin wurde in der Schweiz im Jahr 2025 als Sirup zugelassen (Bisolvon® Pentoxyverin). In anderen Ländern sind die Arzneimittel schon wesentlich länger verfügbar (z.B. Silomat®).
Struktur und EigenschaftenPentoxyverin (C20H31NO3, Mr = 333.5 g/mol) ist ein Phenylcyclopentan-Derivat, ein tertiäres Amin, ein Ether und ein Ester. In Arzneimitteln liegt es als Pentoxyverincitrat vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser leicht löslich ist. Es wird auch als Carbetapentan bezeichnet.
Pentoxyverin (ATC R05DB05 ) hat antitussive (hustenreizlindernde) und leicht lokalanästhetische, leicht bronchodilatatorische, leicht spasmolytische und leicht anticholinerge und Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf einem zentralen Mechanismus. Die Wirkungen werden dem Agonismus am Sigma-Rezeptor und dem Antagonismus an muskarinischen Acetylcholin-Rezeptoren zugeschrieben. Pentoxyverin reduziert die Überstimulierung des Hustenzentrums und normalisiert seine Funktion. Die Effekte treten nach 10 bis 20 Minuten ein und halten bis zu 6 Stunden an. Die mittlere Halbwertszeit beträgt 2.3 Stunden.
Für die symptomatische Behandlung von Reizhusten.
DosierungGemäss der Fachinformation. Der Sirup wird drei- bis viermal täglich eingenommen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Ateminsuffizienz oder ZNS-Depression
- Leberinsuffizienz
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Kinder in den ersten zwei Lebensjahren
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenPentoxyverin ist ein Substrat von CYP2D6 und in einem geringeren Ausmass von CYP3A4. Zentrale dämpfende Arzneimittel können die unerwünschten Wirkungen verstärken.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsstörungen. Das Arzneimittel kann gelegentlich schläfrig und müde machen.
Im Unterschied zu anderen Antitussiva wird nicht über einer einen Missbrauch und eine Abhängigkeit berichtet.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (D)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Fachliteratur
- Tortella F.C., Musacchio J.M. Dextromethorphan and carbetapentane: centrally acting non-opioid antitussive agents with novel anticonvulsant properties. Brain Res, 1986, 383(1-2), 314-8 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.