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Paragar® Emulsion Arzneimittelgruppen Abführmittel

Die Paragar® Emulsion mit den Wirkstoffen Paraffin, Agar und Phenolphthalein wurde für die kurzfristige Behandlung einer Verstopfung eingesetzt. Die Inhaltsstoffe erweichen den Darminhalt, machen ihn gleitfähiger und regen die Dickdarmbewegungen an. Die Emulsion muss vor dem Gebrauch geschüttelt werden und wird in der Regel abends eingenommen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Bauchkrämpfe, Blähungen und Durchfall. Phenolphthalein kann zu einer harmlosen Rosa- oder Rotverfärbung des Urins führen. Eine hochdosierte Langzeittherapie ist nicht angezeigt. Phenolphthalein sollte heute aufgrund seiner möglicherweise karzinogenen Eigenschaften nicht mehr als Laxans verwendet werden. Produkte

Die Paragar® Emulsion wurde in der Schweiz im Jahr 1966 zugelassen. Im Jahr 2018 wurde der Vertrieb eingestellt und das Arzneimittel erhielt anschliessend eine neue Zusammensetzung mit dem Wirkstoff Macrogol 3350.

Als ähnlicher Ersatz kann zum Beispiel auch Paragol® mit Paraffinöl verwendet werden (siehe unter Paraffin als Abführmittel).

Inhaltsstoffe

Die Emulsion enthielt als Wirkstoffe dickflüssiges Paraffin, Agar und Phenolphthalein. Zu den Hilfsstoffen gehörten unter anderem E 210, E 202 und Vanillin als Aromastoff.

Wirkungen

Das Arzneimittel hat abführende Eigenschaften. Das Paraffinöl erweicht den Darminhalt und macht ihn gleitfähiger. Phenolphthalein regt die Bewegungen des Kolons an. Der Agar schützt die Schleimhaut und beeinflusst die Konsistenz des Darminhaltes.

Indikationen

Für die kurzfristige Behandlung der Verstopfung.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Emulsion muss vor dem Gebrauch geschüttelt werden und wird in der Regel abends eingenommen. Eine Dauertherapie ist nicht angezeigt.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Paraffinöl kann die Absorption von fettlöslichen Wirkstoffen und Vitaminen reduzieren. Diuretika und Glucocorticoide erhöhen den Kaliumverlust. Bei langfristiger Einnahme kann dadurch die Wirkung von Herzglykosiden verstärkt werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Bauchkrämpfe, Flatulenz, Blähungen und Durchfall. Phenolphthalein kann zu einer harmlosen Rosa- oder Rotverfärbung des Urins führen.

Vor allem bei einer unsachgemässen Anwendung (Langzeitanwendung, Überdosierung) können selten schwere Nebenwirkungen wie schwere Hautreaktionen sowie Stoffwechsel- und Elektrolytstörungen auftreten.

Phenolphthalein wird aufgrund seiner möglicherweise karzinogenen Eigenschaften kritisiert, siehe unter → Phenolphthalein. Es sollte heute nicht mehr als Abführmittel verwendet werden.

siehe auch

Phenolphthalein, Abführmittel, Paraffinöl-Emulsion, Paraffin als Abführmittel, Agar

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 9.11.2023 geändert.
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