Nalbuphin Arzneimittelgruppen OpioideNalbuphin ist ein schmerzlindernder Wirkstoff aus der Gruppe der Opioide, der zur Behandlung von Schmerzen und in der Anästhesie verwendet wird. Es hat sowohl opioid-agonistische als auch -antagonistische Eigenschaften und kann deshalb die Wirkungen anderer Opioide teilweise aufheben. Die Injektionslösung wird intravenös, intramuskulär oder subkutan verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten gehören Reaktionen an der Verabreichungsstelle, Dämpfung, Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Halluzination, Verstimmung, kalter Schweiss, Übelkeit, Erbrechen und Mundtrockenheit.
synonym: Nalbuphini hydrochloridum, Nalbuphinhydrochlorid, Nubain
ProdukteNalbuphin ist als Injektionslösung im Handel (Nalbuphin OrPha®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2004 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenNalbuphin (C21H27NO4, Mr = 357.4 g/mol) ist ein Morphinderivat, das struktruell mit Naloxon und Oxymorphon verwandt ist. Es liegt in Arzneimitteln als Nalbuphinhydrochlorid vor.
WirkungenNalbuphin (ATC N02AF02 ) hat schmerzlindernde Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen auf dem Agonismus an κ-Rezeptoren und dem partiellen Antagonismus an µ-Rezeptoren. Nalbuphin ist etwa äquipotent zu Morphin.
Wirkmechanismus der Opioide, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenZur Behandlung mittelschwerer bis schwerer Schmerzen verschiedener Ursache. Das Arzneimittel wird auch in der Anästhesie eingesetzt.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Injektionslösung wird intravenös, intramuskulär oder subkutan verabreicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Schwere Nierenschäden
- Leberschäden
- Gleichzeitige Behandlung mit μ-agonistischen Opioiden wie zum Beispiel Morphin oder Fentanyl
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen wurden mit zentral dämpfenden Arzneimitteln und Alkohol, Phenothiazinen und Penicillinen beschrieben. Nalbuphin hat opioidantagonistische Eigenschaften und kann deshalb die Effekte anderer Opioide aufheben, was zu Entzugserscheinungen führen kann.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten gehören Reaktionen an der Verabreichungsstelle, Dämpfung, Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Halluzination, Verstimmung, kalter Schweiss, Übelkeit, Erbrechen und Mundtrockenheit. Im Gegensatz zu anderen Opioiden soll Nalbuphin ein geringes Missbrauchspotenzial aufweisen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA, D)
- Errick J.K., Heel R.C. Nalbuphine. A preliminary review of its pharmacological properties and therapeutic efficacy. Drugs, 1983, 26(3), 191-211 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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