Monensin Arzneimittelgruppen Antibiotika IonophoreMonensin ist ein antibakterieller und antiparasitärer Wirkstoff aus der Gruppe der Antibiotika, welcher in der EU zur Senkung der Häufigkeit von Ketosen bei Rindern zugelassen ist. Es ist auch gegen eine Kokzidiose wirksam, erhöht die Milchproduktion und das Gewicht der Tiere. Monensin wird auch bei anderen Tierarten eingesetzt. Es handelt sich um ein Ionophor, welches monovalente Kationen wie Natrium und Kalium bindet und über bakterielle Zellmembranen transportiert. Monensin wirkt gegen grampositive Erreger und übt seine Effekte aufgrund eines hohen First-Pass-Metabolismus vorwiegend lokal im Magen-Darm-Trakt aus.
synonym: Monensinum, Monensin-Natrium, Monensin A, Monensic acid
ProdukteMonensin ist in der EU seit dem Jahr 2013 als intraruminales System mit kontinuierlicher Freigabe für Rinder zugelassen (Kexxtone®). In den USA stehen weitere Präparate zur Verfügung, die auch für andere Nutztiere vorgesehen sind (Rumensin®).
Struktur und EigenschaftenMonensin (C36H62O11, Mr = 670.9 g/mol) ist ein natürliches Fermentationsprodukt, das aus Streptomyces cinnamonensis gewonnen wird. Es wurde im Jahr 1967 entdeckt.
WirkungenMonensin (ATCvet QA16QA06 ) hat antibakterielle und antiprotozoische Eigenschaften und ist vorwiegend gegen grampositive Erreger wirksam. Die Effekte beruhen auf der Störung des Elektrolytgleichgewichts an bakteriellen Zellmembranen. Monensin komplexiert monovalente Kationen wie beispielsweise Natrium, Kalium, Lithium und Caesium und transportiert sie über Zellmembranen. Es verändert die Bakterienflora im Pansen dahingehend, dass weniger Ketonkörper produziert werden. Monensin wirkt lokal und gelangt aufgrund des hohen First-Pass-Metabolismus kaum ins Blut.
Indikationen- Zur Senkung der Häufigkeit von Ketosen (Anhäufung von Ketonkörpern) bei Milchkühen oder Färsen in der peripartalen Phase, bei denen zu erwarten ist, dass sie eine Ketose entwickeln.
- In den USA ist Monensin für weitere Anwendungsgebiete zugelassen, unter anderem zur Behandlung einer Kokzidiose sowie zur Förderung der Milchproduktion und der Gewichtszunahme.
- Aowicki D., Huczyński A. Structure and antimicrobial properties of monensin A and its derivatives: summary of the achievements. Biomed Res Int, 2013, 2013, 742149 Pubmed
- Arzneimittel-Fachinformation (EMA, USA)
- Duffield T.F., Rabiee A., Lean I.J. Overview of meta-analysis of monensin in dairy cattle. Vet Clin North Am Food Anim Pract, 2012, 28(1), 107-19 Pubmed
- Felix T.L., Loerch S.C. Effects of haylage and monensin supplementation on performance, carcass characteristics, and ruminal metabolism of feedlot cattle fed diets containing 60% dried distillers grains. J Anim Sci, 2011, 89(8), 2614-23 Pubmed
- Schelling G.T. Monensin mode of action in the rumen. J Anim Sci, 1984, 58(6), 1518-27 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Weitere Informationen