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Mavacoxib Arzneimittelgruppen Tierarzneimittel COX-2-Hemmer

Mavacoxib ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der COX-2-Hemmer, der zur Behandlung von Schmerzen und Entzündung in Zusammenhang mit degenerativen Gelenkerkrankungen bei Hunden eingesetzt wird. Es hat eine sehr lange Halbwertszeit von bis zu 39 Tagen und muss deshalb nur einmal monatlich verabreicht werden. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Erbrechen und Durchfall. Selten wurde über Magen-Darm-Geschwüre berichtet. Mavacoxib darf nicht zusammen mit anderen nicht-steroidalen Entzündungshemmern und Glucocorticoiden gegeben werden.

synonym: Mavacoxibum

Produkte

Mavacoxib ist in Form von Kautabletten für Hunde im Handel (Trocoxil®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2009 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Mavacoxib (C16H11F4N3O2S, Mr = 385.3 g/mol) ist ein Pyrazolbenzolsulfonamid, das als weisses bis cremefarbenes Pulver vorliegt. In Wasser ist es bei einem pH zwischen 1.2 und 6.8 nahezu unlöslich. Es hat eine V-förmige Struktur wie andere COX-2-Hemmer, was die Bindung an die Active Site des Enzyms ermöglicht. Mavacoxib ist bis auf die Fluorgruppe identisch mit Celecoxib (Celebrex®, beide Pfizer), das an dieser Stelle eine Methylgruppe trägt. Aufgrund des Fluors wird es im Gegensatz zu Celecoxib nicht metabolisiert und hat deshalb eine sehr lange Wirkdauer.

Wirkungen

Mavacoxib (ATCvet QM01AH92 ) hat schmerzlindernde, entzündungshemmende und fiebersenkende Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen auf der selektiven Hemmung der Cyclooxygenase-2 und damit der Prostaglandinsynthese. Wegen der sehr langen Halbwertszeit hat es eine langandauernde Wirkung.

Indikationen

Zur Behandlung von Schmerzen und Entzündung in Zusammenhang mit degenerativen Gelenkerkrankungen bei Hunden, wenn eine durchgehende Behandlung über mehr als einen Monat angezeigt ist.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Dosierung erfolgt nach dem Körpergewicht. Mavacoxib wird unmittelbar vor oder während der Hauptfütterung verabreicht. Es darf nicht täglich angewandt werden.

Zwei Wochen nach dem Verabreichen der ersten Dosis wird erneut eine Dosis gegeben, anschliessend erfolgt die Gabe einmal pro Monat. Die maximale Behandlungsdauer liegt bei 6.5 Monaten, somit darf Mavacoxib bis zu siebenmal verabreicht werden. Es hat eine sehr lange Halbwertszeit von bis zu 39 Tagen (in seltenen Fällen bis zu 80 Tagen) und muss deshalb nur einmal monatlich gegeben werden. Dies stellt einen Vorteil bezüglich der Therapietreue dar.

Kontraindikationen

Mavacoxib ist bei Überempfindlichkeit (auch gegen Sulfonamide), gastrointestinalen Störungen, Blutgerinnungsstörungen, Enteropathien mit Blut- oder Proteinverlusten, eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion, Herzinsuffizienz, bei Zuchttieren, trächtigen oder laktierenden Tieren kontraindiziert. Es darf nicht gleichzeitig mit Glucocorticoiden und NSAR verabreicht werden. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Glucocorticoiden oder NSAR ist mit verstärkten unerwünschten Wirkungen zu rechnen (z.B. Magen-Darm-Geschwüre). Weitere Interaktionen sind mit Antikoagulantien und anderen stark proteingebundenen Arzneimitteln möglich. Da Mavacoxib nach der Verabreichung 1-2 Monate wirksam ist, sollte während diesem Zeitraum die Gefahr von Wechselwirkungen beachtet werden. Andere NSAR dürfen deshalb nicht innerhalb eines Monats nach der letzten Verabreichung von Mavacoxib gegeben werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, blutige Durchfälle, Teerstuhl, Apathie und Beeinträchtigung der Nierenfunktion. Selten wurde über Magen-Darm-Geschwüre berichtet. Im Fall einer Überdosierung treten vor allem Beschwerden des Verdauungstrakts auf.

siehe auch

COX-2-Hemmer, Arthrose, Celecoxib, Halbwertszeit

LiteraturAutorin

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Die Autorin (IE) hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt. Review: AV

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.12.2017 geändert.
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