MSM (Methylsulfonylmethan) NahrungsergänzungsmittelMSM (Methylsulfonylmethan) ist eine niedermolekulare organische Schwefelverbindung, die in der Umwelt, in Pflanzen und Tieren vorkommt. Sie hat entzündungshemmende, antioxidative, immunmodulierende und antitumorale Eigenschaften. MSM wird vorwiegend in der Komplementärmedizin als Nahrungsergänzungsmittel unter anderem bei Gelenkerkrankungen wie Arthrosen und bei entzündlichen Erkrankungen eingenommen. Es stehen auch topische Mittel für die lokale Therapie zur Verfügung. Die Substanz ist ein Metabolit von Dimethylsulfoxid (DMSO) und wird in den verwendeten therapeutischen Dosen als gut verträglich eingestuft.
synonym: Methylsulfonylmethan, Dimethylsulfon, DMSO2
ProdukteMSM ist unter anderem in Form von Tabletten, Kapseln und als Pulver als Nahrungsergängzungsmittel ohne Indikationen im Handel. Es wird auch äusserlich auftragen, z.B. als Creme und Balsam. Arzneimittel mit MSM sind bisher nicht zugelassen.
Struktur und EigenschaftenMSM (C2H6O2S, Mr = 94.1 g/mol) ist eine niedermolekulare organische Schwefelverbindung. Es handelt sich um eine natürliche Substanz, die zum Beispiel in der Umwelt, in Früchten, Gemüsen, im Getreide, Kaffee, in der Milch und auch im menschlichen Körper vorkommt. MSM liegt als weisses, geruchloses und leicht bitter schmeckendes kristallines Pulver vor. Es wird im Organismus auch aus → DMSO gebildet und wird deshalb auch als DMSO2 bezeichnet. Im Unterschied zu DMSO hat es einen hohen Schmelzpunkt von 109°C – DMSO schmilzt bereits bei Raumtemperatur.
WirkungenMSM hat entzündungshemmende, antioxidative, immunmodulierende und antitumorale Eigenschaften. Es wird auch als Schwefeldonator bezeichnet.
AnwendungsgebieteZu den möglichen Anwendungsgebieten gehören Gelenkerkrankungen, Arthrosen, rheumatoide Arthritis, entzündliche Erkrankungen und eine allergische Rhinitis (Auswahl).
MSM wird hauptsächlich in der Komplementärmedizin angewandt. Die klinische Datenlage ist aus unserer Sicht noch unzureichend.
DosierungGemäss der Packungsbeilage. Die Anwendung ist vom Produkt abhängig.
KontraindikationenVollständige Angaben liegen uns nicht vor.
Unerwünschte WirkungenMSM gilt in den vorgeschriebenen Dosen als gut verträglich. Vollständige Angaben liegen uns jedoch nicht vor.
siehe auchDMSO, Nahrungsergänzungsmittel bei einer Arthrose
Literatur- Brien S., Prescott P., Bashir N., Lewith H., Lewith G. Systematic review of the nutritional supplements dimethyl sulfoxide (DMSO) and methylsulfonylmethane (MSM) in the treatment of osteoarthritis. Osteoarthritis Cartilage, 2008, 16(11), 1277-88 Pubmed
- Brien S., Prescott P., Lewith G. Meta-analysis of the related nutritional supplements dimethyl sulfoxide and methylsulfonylmethane in the treatment of osteoarthritis of the knee. Evid Based Complement Alternat Med, 2011, 2011, 528403 Pubmed
- Butawan M., Benjamin R.L., Bloomer R.J. Methylsulfonylmethane: Applications and Safety of a Novel Dietary Supplement. Nutrients, 2017, 9(3), E290 Pubmed
- Debbi E.M. et al. Efficacy of methylsulfonylmethane supplementation on osteoarthritis of the knee: a randomized controlled study. BMC Complement Altern Med, 2011, 11, 50 Pubmed
- EFSA
- Gebrauchsinformation
- Kim L.S., Axelrod L.J., Howard P., Buratovich N., Waters R.F. Efficacy of methylsulfonylmethane (MSM) in osteoarthritis pain of the knee: a pilot clinical trial. Osteoarthritis Cartilage, 2006, 14(3), 286-94 Pubmed
- Methylsulfonylmethane (MSM). Monograph. Altern Med Rev, 2003, 8(4), 438-41 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.