Levomepromazin Arzneimittelgruppen Neuroleptika Phenothiazine Levopromazin ist ein Neuroleptikum aus der Gruppe der Phenothiazine zur Behandlung psychiatrischer Störungen. Die Effekte beruhen unter anderem auf dem Antagonismus an Dopamin-Rezeptoren. Das Arzneimittel wird peroral bis zu viermal täglich verabreicht. Die Dosis wird einschleichend und individuell bestimmt. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine orthostatische Hypotonie, ein schneller Pulsschlag, EKG-Veränderungen, Herzrhythmusstörungen, Schläfrigkeit und Dämpfung. Levomepromazin kann das QT-Intervall verlängern.
synonym: Levomepromazinum, Levomepromazini hydrochloridum PhEur, Levomepromazini maleas PhEur
ProdukteLevomepromazin ist in Form von Filmtabletten und Lösung zum Einnehmen im Handel (Nozinan®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1958 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenLevomepromazin (C19H24N2OS, Mr = 328.5 g/mol) liegt in den Arzneimitteln als Levomepromazinhydrochlorid oder Levomepromazinmaleat vor. Dabei handelt es sich um schwach gelbliche, kristalline Pulver. Levomepromazinmaleat ist in Wasser schwer löslich und Levomepromazinhydrochlorid ist leicht löslich.
WirkungenLevomepromazin (ATC N05AA02 ) hat antipsychotische, adrenolytische, antihistamine, stark sedierende und antiemetische Eigenschaften. Die Effekte beruhen unter anderem auf dem Antagonismus an Dopamin-Rezeptoren. Die Halbwertszeit liegt zwischen 15 bis 30 Stunden.
Wirkmechanismus der Neuroleptika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenZur Behandlung psychiatrischer Störungen:
- Psychomotorische Erregungszustände
- Psychosen des schizophrenen Formenkreises
- Chronische Psychosen mit Halluzinationen
- Manische Erregung
- Aggressivität bei geistiger Behinderung
Gemäss der Fachinformation. Die Dosis wird einschleichend individuell bestimmt. Das peroralen Arzneiformen werden zwei- bis viermal täglich verabreicht.
KontraindikationenBei der Anwendung müssen zahlreiche Vorsichtsmassnahmen beachtet werden. Die vollständigen Angaben finden sich in der Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine orthostatische Hypotonie, ein schneller Pulsschlag, EKG-Veränderungen, Herzrhythmusstörungen, Schläfrigkeit und Dämpfung. Weitere häufige Nebenwirkungen sind:
- Akkommodationsstörungen, Erhöhung des Augeninnendrucks
- Harnretention
- Mundtrockenheit, Verstopfung und weitere Verdauungsstörungen
- Extrapyramidale Störungen
Levomepromazin kann das QT-Intervall verlängern und selten zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen (Torsade de Pointes).
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Darvill E., Dorman S., Perkins P. Levomepromazine for nausea and vomiting in palliative care. Cochrane Database Syst Rev, 2013, CD009420 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Green B., Pettit T., Faith L., Seaton K. Focus on levomepromazine. Curr Med Res Opin, 2004, 20(12), 1877-81 Pubmed
- Sivaraman P., Rattehalli R., Jayaram M. Levomepromazine for schizophrenia. Schizophr Bull, 2012, 38(2), 219-20 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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