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Keuchhusten Indikationen Infektionskrankheiten Kinderkrankheiten

Der Keuchhusten (Pertussis) ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die vom toxinbildenden Stäbchenbakterium Bordetella pertussis verursacht und mit Tröpfchen übertragen wird. Sie äussert sich zunächst wie eine gewöhnliche Erkältung. Anschliessend bildet sich ein zäher Schleim und das Epithel der Atemwege wird geschädigt. Dies führt zu einem extremen, anfallsartigen und unkontrollierbaren Husten mit einer Unterversorgung von Sauerstoff. Keuchhusten kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen und er ist vor allem für Säuglinge gefährlich. Deshalb wird eine Impfung empfohlen, die erstmals mit zwei Monaten verabreicht wird. Auch die schwangeren Mütter sollen sich impfen lassen. Für die Behandlung werden Antibiotika eingesetzt.

synonym: Pertussis, Whooping cough, Bordetella pertussis

Symptome

Der Keuchhusten äussert sich zunächst wie eine Erkältung mit Symptomen wie Schnupfen, tiefes Fieber, roten, tränenden Augen und einem milden Husten.

Innert einer bis zwei Wochen bildet sich ein zäher Schleim in den Atemwegen, der zu einem extremen, schnellen, unkontrollierbaren und anfallsartigen Husten mit Erbrechen, dem Hervorwürgen von Schleim, einem inspiratorischem Stridor, einer Atemnot, einer Unterversorgung mit Sauerstoff (Hypoxie) und einer Zyanose führt. Der Husten kann mehrere Wochen bis wenige Monate anhalten, bevor eine langsam verlaufende Besserung eintritt.

Am gefährlichsten ist die Erkrankung für Säuglinge, die nicht geimpft sind. Sie kann zu schweren Komplikationen wie einer Lungenentzündung mit anderen Bakterien, einer Dehydratation, einem Atemstillstand, Krämpfen und zu Gehirnschädigungen führen und einen tödlichen Ausgang nehmen.

Jugendliche und Erwachsene sind weniger gefährdet, können die Erkrankung aber an Säuglinge weitergeben.

Ursachen

Die Ursache der Erkrankung ist eine hochansteckende Infektion mit dem gramnegativen Stäbchenbakterium Bordetella pertussis. Die Erreger werden mit feinen Tröpfchen übertragen, die beim Husten oder Niesen gebildet werden. Sie bilden Toxine wie das Pertussis-Toxin und das filamentöse Hämagglutinin. Das Bakterium vermehrt sich in den Epithelzellen der Atemwege und führt zu einer Zerstörung der Zellen. Die Inkubationszeit beträgt etwa 10 Tage.

Diagnose

Die Diagnose wird in ärztlicher Behandlung anhand der Symptome, der Patientenbefragung, einer körperlichen Untersuchung und mit Labormethoden (PCR) gestellt. Andere Infektionskrankheiten können ähnliche Beschwerden hervorrufen und müssen ausgeschlossen werden.

Nicht medikamentöse BehandlungMedikamentöse Behandlung

Für die medikamentöse Behandlung werden Antibiotika eingesetzt, insbesondere Makrolide wie Azithromycin, Erythromycin und Clarithromycin. Eine Alternative ist Trimethoprim und Sulfamethoxazol. Sie reduzieren auch die Dauer der Ansteckungsfähigkeit. Nicht alle Produkte sind für die pädiatrische Anwendung geeignet.

Schleimlösende Mittel verflüssigen den Schleim und erleichtern das Abhusten. Antitussiva sind nicht angezeigt, weil sie den Schleim in den Atemwegen zurückhalten.

Im Krankenhaus werden zusätzlich Sauerstoff und Infusionen verabreicht und der Schleim wird mechanisch abgesaugt.

Vorbeugung

Zur medikamentösen Vorbeugung steht die DTPa-IPV-Hib-Impfung zur Verfügung, die Säuglingen erstmals in einem Alter von zwei Monaten gespritzt wird. Regelmässige Auffrischungen gemäss dem Impflan sind wichtig. Die Impfung wird auch Schwangeren empfohlen, um das Risiko für Neugeborene zu reduzieren. Zusätzlich ist es sinnvoll, dass enge Kontaktpersonen von Neugeborenen ihre Impfung vor der Geburt auffrischen („Cocooning“). Also beispielsweise die Eltern, die Grosseltern und Babysitter. Aufgrund des unzureichenden Schutzes durch das Cocoonings (keine schützenden Antikörper) sollen sich die schwangeren Mütter aber wie erwähnt impfen lassen.

In einigen Ländern werden Antibiotika auch vorbeugend eingesetzt, falls eine Person in einen kritischen Kontakt mit Erkrankten gekommen ist.

Für die Vorbeugung der Übertragung können regelmässiges Händewaschen, das Tragen einer Maske und Abstand halten empfohlen werden.

siehe auch

Makrolide, Schleimlösende Mittel, DTPa-IPV-Hib-Impfung

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 13.7.2023 geändert.
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